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entspringen; sie soll die Dienerin des malerischen Ge-
dankens sein; ihm soll sie sich unterordnen als das von
ihm abhängige Wesen, wie in der Musik die Melodie
von den begleitenden Stimmen nicht übertönt und ver-
dunkelt werden darf. Diese Forderung sehliesst keines-
Wegs aus, dass auch der Technik ein gewisses Recht
auf Selbständigkeit zuerkannt werde; sie wird immer-
hin ein Spiegelbild der individuellen Eigenthürnliohkeit
jedes einzelnen Künstlers bleiben, und wie sollte man
nicht mit Vergnügen und Bewunderung einer geistreiohen
und ausdrucksvollen Pinselführung bis in die kleinsten
Details folgen, sobald sie nicht mit der koketten Präten-
sion moderner Virtuosität auftritt, die nur dazu dient,
das eigentliche Wesen und die Innerlichkeit des Kunst-
werks zu verwischen, oft sogar zu vernichten. Rem-
brandt, Teniers, Ruysdael, Hobbema sind
wahrlich auch Techniker gewesen, nirgend aber tritt in
ihren Werken das DlIachwerk überwiegend auf; überall
dient
GS
nur dazu,
den malerischen Gedanken auf's Kräf-
tigste in die
In der
Erscheinung treten zu lassen.
Landschafts-BI-alerei, für welche
sich
bei
kleinen Dimensionen vorzugsweise die Aquarell-Technik
eignet, und welche somit bei der folgenden Entwicklung
zur Grundlage (lienen mag, ist es in unendlich vielen
Fällen die Luft, welche sich unserem Auge vor allem
Andern
bemerkbar
macht.
Ihre
Stofflosigkeit
im
Ver-
hältniss
der
körperlichen
Erde
und
ihren
Erzeug-