Leben umweht, mit einer kräftigen Vegetation bedeckt,
Welche sich auf den mannigfaltigsten Terrainbildungen
entwickelt, hat England seinen Kindern ein besonders
starkes Gefühl für landschaftliche Schönheit mitgegeben.
Walter Scott ist nicht allein ein grosser Dichter, er
ist auch ein hochpoetischer Landschaftsmaler; die ganze
Roman-Literatur Englands folgt mit mehr oder weniger
Glück seinem Beispiel. Sie verweilt oft und ausführiieh
bei der Beschreibung ihrer landschaftlichen Schauplätze;
aber sie begnügt sich nicht mit der sachlichen Dar-
stellung und der äusseren Gestaltung derselben, sondern
geht tief in ihre malerischen Stimmungen und Wirkungen
ein, die durch Tages- und Jahreszeit, Atmosphäre und
Wolkenbildung hervorgebracht werden, und hier ist der
Punkt, ivvo die Aquarell-Malerei ihre Vorzüge geltend
gemacht hat. Luft, Licht, weicher Glanz sind Eigen-
schaften, die ihr ganz besonders angehören, und zwar
in viel höherem Maasse, als der Oelmalerei.
Wie die a1 fresco-Farbe, vermöge der Rauhheit ihres
Kalkgrundes, einen stärkeren Grad von Licht ausstrahlt,
als die Oelfarbe, so is_t eine glanzvolle und (luftige Atmo-
Sphäre auf dem grainirten Papier mit Aquarellfarben auch
viel
schneller
herzustellen,
als
auf
der
Leinwand.
Die
Landschaftsk
Malerei
macht
vorzugsweise
die
Forderung
an
Luftperspective
und
Glanz
geltend,
und
so dürfte für sie, so lange sie sich auf gewisse Dimensionen
beschränkt,
diese Technik
besonders
anwendbar sein, und