Grunde, als weil sie delicat und mit sorgsamer Auswahl zu-
bereitet werden")
Die Geschichte der Fresco-Malerei ist hier Nebensache, es
sei nur bemerkt, dass über die Zeit, wo und durch wen zuerst
auf dem Nassen gemalt worden, Niemand etwas Sicheres zu
sagen vermag. Cennini kündigt seine Fresco-Technik als
durchaus nichts neues an. Aller Wahrscheinlichkeit nach ist
diese Kunst in Italien aus dem Alterthume herübergenornmen
stets heimisch geblieben, und sind deren Traditionen niemals
ganz" unterbrochen gewesen.
lleher .-die_ Vorbereitung, den Verlauf bis, zur Vellendung
deriArbeit wird in nachstehendef Reihenfolge irorgcgangerrwerdeh:
1) Karton. 2) Wandfläche (insbesondere zur Orientirung der
Zeichnung zum späteren Aufpausen), Wand. 3) Sand, Kalk,
Mörtel, Reibbrett. 4) Aufzeichnung (Uebertragung des Kartons
auf die Wand). 5) Farben,fPinsellufaletterl; Behandlung der
Farben abends und morgens. 6) Wasser. 7) Malweise, Probir-
stein. 8) Bestimmungen für den Maurer, besonders Behandlung
und Präparation der Wand am Abende. 9) Vergoldungen.
10) Retouchen.
1-; Der Karton muss feststehen; ebenso muss eine klar durch-
geführte Farbenskizze vorhanden sein, so, dass nach dieser die
Farbentöne genau zu mischen sind. Eine Aenderung ist dabei
nicht ausgeschlossen; aber man mag sich gleich zu Anfang wohl
klar darüber werden; denn alle späteren Retouchen sind nach
Möglichkeit zu vermeiden.
Nach dem Karton sind die Figuren in der Grösse wie die-
selben auf die Wand kommen sollen auf massig dünnes Papier
zu zeichnen. Zum Aufpausen werden die grossen Konturen
vermittelst eines Sporenrades, wie die Schneider solches zum
Durchstechen ihrer Patronen benutzen, durchlöchert (durchstochen);
bei Händen, Köpfen und allen Theilen, welche eine präcisere Form
verlangen, hat man sich in Geduld einer mässig starken Nadel
und eines doppeltgeschlagenen Flanelllappens als Unterlage zu
diesem Zwecke zu bedienen. Ist die Wand verputzt, so
besteht die erste Arbeit darin, dass der in die gewünschte
Grösse gebrachte Karton, wie viel Theile es immer sein mögen,
auf der Wand gehörig gerichtet wird. Da die Figuren ja doch
diirch Quadrate vergrössert werden, so ist durch diese eine