Geheimrath Max v. Pettenkofer die gewünschte Auskunft.
Derselbe sagt:
„Auf die Frage der Consertiirungt) der Oelgemälde wurde
ich das erstemal in meinem Leben hingewiesen, als das königl.
bayr. Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-
angelegenheiten in Folge sehr einschneidender Artikel von
Friedr. Pecht in der Süddeutschen Zeitung Nr. 4:15, 417 und
420 im August 1861 über den Zustand der Gemälde in der
alten Pinakothek und in der Gallerie zu Schleissheim durch
Entschliessung vom 10. April 1863 aus den Professoren der
Akademie der Künste, Johann v. Schraudolph, Carl
v. Piloty, Eduard Schleich, Dr. Carriere und dem General-
Conservator Dr. J. v. Hefner-Alteneck zur Untersuchung des
Sachverhalts eine Commission zusammensetzte, welcher als
naturwissenschaftliche Experten Professor Dr. Radlkofer und
ich beigegeben wurden, ersterer für mikroskopische Unter-
suchungen namentlich auf Pilze und Schimmel, welche organische
Gebilde man bei den Verwüstungen der Feuchtigkeit in den
Gemäldegallerien für wesentlich betheiligt und wirksam erachtete,
und ich für etwaige Fragen über chemische Veränderungen des
Materials der Gemälde oder über die Einflüsse der Lokalitäten,
in denen sie aufbewahrt werden. Ich hielt mich anfangs
für ein ganz überflüssiges Mitglied dieser Commission, und liess
mich zum Eintritt in dieselbe nur durch das Zureden des
damaligen Referenten für Kunstsammlungen, Ministerialrath Völk,
bestimmen; denn ganz unbekannt mit der Technik der Oel-
malerei und der Conservirung und Restauration von Oelgemälden
dachte ich mir, die Jahrhunderte alte Praxis müsste längst fest-
gestellt haben, was in einer mir scheinbar so einfachen Sache
überhaupt festzustellen ist. Die ersten Schritte der Commission
überzeugten mich übrigens bald, dass die gesammte hier in
Betracht kommende Technik auf roher Empirie und vielfach
auf falschen Voraussetzungen beruhte.
„Worauf beruht denn eigentlich das allmähliche Undurchsichtig-
werden der Oel- und Harzfirnisse an der Luft? Als ich in die
Commission für Restauration der Gemälde eingetreten war,
richtete ich diese Frage an Künstler und Restauratoren; die
ersteren erwiderten, das wünschten sie von mir beantwortet
Conservirung der
S. 2, 15.
er Oulfarbe und
ions-Verfahron.
Gemälde-Gallerien
durch