Ist der Gyps erstarrt, dann lege man ein dünnes, weiches, durch-
nässtes Papier auf diese Patrize und drücke dasselbe mit einem
weichen Tuche oder klopfe dasselbe behutsam mit einer weichen
Bürste vorsichtig an. Ist das Papier etwas angetrocknet, dann
trage man dünnen Stärke-Kleister mit weichem Pinsel darüber,
und in diesen bette, lege man ein weiteres dünnes, durch-
feuchtetes Papier. S0 fortfahrend, wird man etwa acht bis
zehn Bogen aufeinanderpappen, worauf man das Ganze etwas
anziehen und auftrocknen lässt. Um der so hergestellten
Matrize mehr Halt zu geben, kann man zur Verstärkung noch
einen durchweichten leichteren Pappendeckel in gedachter Weise
darauf kleben; worauf man die Papierhülle austrocknen lässt.
S0 kann man sich, ohne fremde Beihülfe, billig, schnell
und dem Zwecke vollauf entsprechend sein Modell herrichten.
Wer absolut sicher gehen will, kann vor dem Abheben der
Papierkappe von der Gypspatrize auf die letzte Pappendeckel-
schichte noch einen beliebig dicken Gypsbewurf auftragen, wo-
durch selbstredend das Austrocknen verzögert wird.
Eben so leicht ist es, das Kuppelmodell über die Patrize
in Gyps zu giessen, doch ist die Herstellung aus Pappe weniger
leicht gefährdet, und deshalb vorzuziehen. Soll ein Gypsabguss
gemacht werden, so umziehe man, um das erste Abfliessen des
Gypses etwas einzudämmen, die Patrize etwa in der Entfernung
von 3-4 Centimeter mit einem steifen Papierrande oder einem
solchen aus Thon oder Lehm. Darauf bestreiche man die Patrize
sammt der dieselbe umgebenden Bodeniläche nebst begrenzendem
Rande dünn mit Oel oder Seifenwasser. Dann kann man den
so vorbereiteten convexen Kern mit dünn angemachtem Gyps
langsam übergiessen. Wenn derselbe etwas angezogen hat
erstarrt ist was recht bald eintritt, übergiesst man von neuem,
nimmt aber bei jeder Wiederholung den Gyps etwas dicker. Bei
4-5 Centimeter Dicke hat das Modell die gehörige Stärke.
Später hebt man die fertige Gypskappe, das Kuppelmodell von
der Patrize ab.