nach drei Wochen erscheinen werden, malen, nur seinem
Gefühle nach auf der Palette mischen, dann würde man das
tmglaublichste Chaos schaffen.
Ist das Tagewerk vollbracht, dann muss die fertige
Malerei ausgeschnitten aller überflüssige Bewurf
oder unvollendet Gebliebenes entfernt, fortgeschnitten werden.
Hierbei ist Folgendes zu beobachten: Der Mörtel darf nicht bis
an den Kontur des Gemalten fortgeschnitten werden, weil als-
dann der Maurer das neue Stück unmöglich ansetzen kann, ohne
das Gemalte zu verletzen. Man "lässt also um das eben Voll-
endete herum einen etwa 3 mm breiten Rand stehen. Dieses
Streifchen überreibt der Maurer am nächsten Morgen mit etwas
frischem Mörtel, dem ein wenig mehr Kalk zugesetzt ist; es
muss dies mit Vorsicht geschehen, mit einem Pinselchen oder
Holzstäbchen. Bei dem Wegschneiden des Mörtels ist noch
Folgendes zu beachten. Man schneidet, entfernter beginnend,
von aussen, sich mehr und mehr der Malerei nähernd, den
überflüssigen Bewurf fort. Man hüte sich, direkt neben der
Malerei das Messer (ein ganz gewöhnliches Taschenmesser thut
die besten Dienste) einzusetzen; denn dann kann es leicht ge-
schehen, dass man durch den Druck den Mörtel mit der Malerei
von der Wand lossprengt; ist dieser aber gelöst, dann ist's
vorbei. Sodann ist das Messer immer schneidend zu führen.
Ferner ist zu beobachten, dass, je mehr sich die Schnittfläche
zur Bildfläche dem rechten Winkel nähert, desto haltbarer der
neue Mörtelansatz wird,
Ist das Gemalte nun ausgeschnitten, dann bezeichnet man
nebenan dem Maurer die Grösse des für den kommenden Tag
neu einzusetzenden Stückes. Man thut gut, das Gemalte
durch einen Ausschnitt der zum Aufpausen benutzten Zeichnung
zuzudecken, damit der Maurer beim Netzen der Wand nicht das
angrenzende fertige Stück des Bildes durch Bespritzen besudelt,
da ja selbst klares Wasser auf dunkelen Tönen Flecken zurück-
lässt. Strenge ist aber darauf zu achten, dass das Wasser mit
reinem Pinsel einem reinen Eimer entnommen werde. Vielfach
werden die Eimer hierzu benutzt, in welchen die Leute ihr
Handwerksgeräth waschen und transportiren und auch wohl Mörtel
tragen oder Gyps anmachen. Wer hierin nicht strenge ist, der
kann höchst unangenehme Erfahrungen machen, denn es ist
unstatthaft, auf dem frisch Gemalten trocken zu putzen oder
feucht abzuwischen.