Farbe ausreiche; denn Nachmischen ist sehr schwierig. Die in
einem Topfe gemischte Farbe ist vor dem Gebrauche stets gut
durchzurühren.
Zum Malen dienen runde Borstpinsel (eine gute Anstreicher-
sorte). Dieselben sollen nicht in Blech eingelassene oder gefasste,
sondern einfach mit Kordel gebundene sein. Diese legt man einen
Tag in dünnes Kalkwasser, damit sie geschmeidiger werden.
Bei Ausmalung von Kuppeln oder bei Deckenmalereien, wo man
über sich zu malen gezwungen ist, sind die Pinsel etwa in
halber Länge mit einer kleinen nach vorne offenen Tüte aus
festem Papier gut zu ilmbinden, welche die oft sehr dünnflüssigen
Farben beim Herabfllessen aufnimmt und die man oft schon
nach wenigen Augenblicken auszuschütten gezwungen ist. Arbeitet
man mit reinen Tönen, so mag man sie in den betreffenden
Topf zurückgiessen. Wer diese Vorsorge unterlässt, der n1ag's
behaglich finden, wenn ihm Farbe und Wasser armwärts bis
an die Achsel laufen. Zum sorgfältigeren Modelliren, nament-
lich bei Fleischtheilen, sind Haarpinsel nöthig. Je sorgfältiger,
je vollkommener die Modellirungen durchgeführt sind, um so
sicherer vermeidet man nachherige Retouchen.
Was den Farbenauftrag anbelangt, so kann man die
ersten zwei Stunden fest, pastos malen, und reichlich decken.
Von dieser Zeit an hat man sich zu bescheiden; man kann
dann nur dünner und immer dünner wieder darüber hingehen.
Zum Schlüsse verschmelzt man, wie bei einem Aquarell, die in den
Modellirungen aneinanderstossenden Töne mit einem feinen, weichen
Borstpinsel oder selbst mit einem Haarpinsel und reinem Wasser.
Die Farbtöne, welche sorgfältigst nach der Farbenskizze
unter Zuhülfenahme des Probirsteines (eines Stückes roher
Umbra) gemischt worden sind, hat man mit eiserner Consequenz
ihrer Folge nach zu verwenden. Der Probirstein (an welchem
man sich eine Fläche mit dem Messer anschneidet) muss mit
der Scala der zu verwendenden Töne stets zur Hand sein, damit
man sich von seiner Arbeit überzeugen kann. Es kommt schon
vor, dass die Lichttöne beim Malen dunkeler erscheinen als die
Mitteltöne, weshalb die eben ausgesprochene Mahnung, mit
eiserner Consequenz die Töne der Reihenfolge nach zu ver-
wenden, nicht dringlich genug wiederholt werden kann. Wollte
man da ohne Probirstein, der die Töne sofort nach dem Auf-
streichen so zeigt, wie dieselben nach dem Auftrocknen etwa