beständiger Ventilation haben, letztere dazu dienen, in dem
zwischen den beiden Wänden befindlichen Hohlraume etwa tropf-
bar gewordene Niederschläge abzuführen, Weshalb die oberwärts
gelegenen Oeffnungen der rohrenförmigen Kanälchen Gefälle nach
hinten, den niederwärts gerichteten Oeffnungen aus vorgedachtem
Grunde zur hinteren Wand Steigerung zu geben ist. Bei
Neubauten sollte man nicht versäumen, die zur Aufnahme von
Bildern bestimmten Flächen sofort in vorstehend beschriebener
Weise gegen das Durchdringen von Feuchtigkeit zu bewahren.
Den für den Mörtel zu verwendenden Sand hat man vorher
gut zu schlemmen, damit er von sonstigen Bodentheilchen, über-
haupt von fremden Körpern gereinigt werde. Trocken geworden,
wird er gesiebt, wodurch man eine gröbere und eine feinere
Sorte erhält (letztere für die obere Schichte, den Malgrund).
Vitruv sagt B. ll, C. IV vom Sande: „der wird der beste sein,
welcher in der Hand gerieben knirscht, welcher aber erdig ist,
der wird keine Rauhigkeit haben. Ebenso wird derjenige taug-
lich sein, welcher, wenn er auf ein weisses Gewand geschüttet
worden, nachher wieder herausgeschüttelt oder herausgeworfen,
dies nicht beschmutzt, noch Erde darauf zurückgelassen hat."
Was den Kalk anbelangt, so ist recht alter gebrannter
Kalk, welcher je länger je besser in der Grube abgelöscht ge-
lagert hat, der beste. Dieser wird nicht so leicht im Bewurfe
Risse verursachen und auch den Farben ihren vollen Ton be-
lassen. Die Hermeneia (das Handbuchder Malerei vom Berge
Athos) sagt vom Kalke, den man als sogenanntes Mauerweiss
welches Cennini "Bianco Sangiovanni nennt benutzen
soll, dasselbe. „Der Kalk", so heisst es, „auf die Zunge ge-
bracht, soll weder bitter schmecken, noch zusammenziehend
wirken; er soll wie Erde schmecken; mit anderen Worten, er
muss alt und erstorben sein." Cenninif) gibt dessen Be-
reitung C. 58 umständlichst doch im Wesentlichen genau den
Vorschriften der Hermeneia entsprechend an.
Mit zwei Theilen scharfem, gutem Sande gemischt, gibt der
Kalk einen vortrefflichen Mörtel ab! (Reisst der Bewurf, dann
ist er zu fett, er enthält zu viel Kalk und derselbe ist zu
frisch.) Vitruv empfiehlt im 5. C. seines ll. B. drei Theile
i) "Traetat der Malerei"
Uebers. v. Alb. 11g.
des Cennino Cennini da. Colle di Valdelsa.