genau so, wie sich die sogenannten Parallelkreise oder Breite-
grade parallel zum Aequator, dem mittelsten und grössten dieser,
hinziehen. Es ist wohl kaum zu erwähnen nöthig, dass dieses
Netz genau in denselben Verhältnissen in dem auszumalenden
Raume sei es Kuppel-oder Halbkuppel aufzutragen ist.
Nun ist die Grösse der Figuren zu bestimmen. Diese zeichnet
man vermittelst Quadrate nach dem Karton auf Pauspapier.
In dem Kuppelmodelle, welches man sich unschwer so hoch
stellen kann, um seine Figuren ziemlich unter demselben Abstand
zu sehen, in welchem man später das Bild erblickt, sind nun
die Figuren richtig zu stellen. Stehen dieselben recht, dann
zeichne man das überall durchscheinende Kuppelnetz durch die
auf Pauspapier in Quadraten gezeichneten Figuren, welche Weiter
dazu dienen, jene Orientirungspunkte, die uns durch das ein-
gezeichnete Kuppelnetz geboten werden, nun in die zum Auf-
pausen auf die Mauerflächen bestimmten grossen Konturen- zu
übertragen. ist dies mit Hülfe der Quadrate leicht, aber
unerlässlich l
Notorisch feuchte Mauern, oder solche, die hier und (lort
Salzbildungen oder sonstige verdächtige Zeichen zu Tage treten
lassen, sind mit Fresco-Malercien selbstverständlich nicht zu
schmücken! Sollen aber dennoch Mauern, die durch ihre
Beschaffenheit Bedenken erregen, mit Malereien versehen werden,
so ist dem Uebelstande in sehr vielen Fällen abzuhelfen, wenn
nur mit der nöthigen Um- und Vorsicht verfahren wird. Die
Mauer ist in solchem Falle auf die Tiefe eines halben Steines
auszubauen, worauf die so geschaffene nischenartige Vertiefung
in der Tiefe sowie rundum mit gutem Asphalt sorgfältig
verdichtet wird. Auf der mit besonderer Sorgfalt bereiteten
Isolirschicht führt man nun in der Flucht der vorderen Wand-
fläche selbstverständlich unter Beobachtung der Dicke des
noch aufzutragenden Verputzes in der Stärke eines Viertel-
Steines, mit vollen Fugen die Mauer auf. Ist die Wandfläche
gross, und glaubt man deshalb der Mauer einigen Halt geben
zu müssen, so setze man in abfallender Richtung zur hinteren
Wand in diese in bestimmten Abständen hartgebrannte Ziegel-
steine mit Cement ein, sorge aber, dass deren Köpfe nicht gegen
die Fugen, sondern gegen die Mitte eines Steines der für die
Bildfläche bestimmten vorgemauerten Wand stossen. Oberhalb
wie unterhalb der vorgemauerten Wand sind ganz bescheidene
Oeffnungen anzubringen, von welchen erstere lediglich den Zweck