Parma,
Schule von
16. Jahrhundert,
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Hintergrund dunkle Waldlandschaft; angeblich von Orsi, im
Museum zu Darmstadt, Maria mit dem sich an sie schmiegenden
Christuskinde, dahinter die heilige Anna (Nr. 531); eine ebenfalls
zweifelhafte Geburt Christi im Museum zu Hannover (Nr. 368);
in der Galerie Czernin in Wien zwei Kinderköpfe (Nr. 121).
Girolamo Bedolo, genannt Mazzola, gestorben zwischen 1568 und
1573, zumeist in Parma thätig, verschmilzt ältere naive Züge mit
der Art Correggios und der Römischen Schule. Ein Jugendwerk
von ihm, die Madonna mit dem knieenden heiligen Georg, be-
findet sich in der Dresdener Galerie (Nr. 165A), die in Mitte
einer reichen Landschaft sitzende Maria reicht dem knieenden
heiligen Georg das Christkind dar, rechts führt ein Engel den
kleinen Johannes heran; ebendort von ihm Maria mit dem Kinde
und Heiligen (Nr. 166): Maria, in einer Steinhalle thronend, be-
rührt den Kopf des vor ihr stehenden Jesusknaben, welcher dem
knieenden Johannesknaben unters Kinn greift, rechts der heilige
Sebastian mit dem Pfeil in der Brust, links der heilige Franziskus;
in der kaiserlichen Galerie in Wien wird dem Mazzola das
Bildnis eines jungen Mannes zugeschrieben (Nr. 58), vom Rücken
gesehen mit seitwärts gewendetem Kopf, auf dunklem Grunde.
Der berühmtere Vetter des vorigen Francesco llfrvzsola, genannt
il Parmeggianirao, geboren zu Parma 1504, gestorben daselbst 1540,
ahmt die Art des Correggio mit einer gewissen Ziererei nach und
bringt auch zuerst die höüschen Manieren in die heiligen Szenen,
dagegen ist er vortrefflich im Porträt. Die Galerie in Dresden
besitzt von ihm: eine Maria, zwei Heiligen erscheinend (Nr. 160),
unten Johannes der Täufer und der heilige Stephanus, oben in
den YVolken, von hellen Strahlenkreisen umgeben, Maria mit dem
Jesuskinde; die Madonna della Rosa, als Kniestück (Nr. 161),
Maria in golddurchwirktem Kleide vor einem roten Vorhange
Sitzend, der Jesusknabe liegt halb auf ihrem Schosse, halb auf
einem Tische, legt die Linke auf die neben ihm befindliche Welt-
kugel und reicht mit der Rechten seiner Mutter eine Rose; ein
männliches Bildnis als Kniestück (Nr. 162), der junge bartlose
Mann steht unter einem offenen Fenster an einem Tische. Eben-
dort eine Kopie des Amor als Bogenschnitzer, nach dem Original
der kaiserlichen Galerie in Wien (Nr. 163); ausserdem aus der
Schule des Parmeggianino eine heilige Familie (Nr. 164), Maria
in einer Landschaft auf der Erde sitzend, den Jesusknaben auf
ihren Knieen, daneben der kleine Johannes. Die kaiserliche
Galerie in Wien besitzt von Parmeggianino: die heilige Katharina,
unter einem Palmbaum sitzend, rechts zwei Engel (Nr. 341); Amor
als Bogenschnitzer (Nr. 342), derselbe setzt den Fuss auf Bücher
und schnitzt einen Bogen aus einem Aste, auf dem tiefdunklen
Ehe, Cicerone. IV. 6