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Italien.
bild eines Mönchs, der nach oben schauend Gottvater in den
Wolken auf sich zuschweben sieht, in der Kunsthalle zu Karls-
ruhe (Nr. 420). Vielleicht von ihm rührt eine heilige Familie
im Museum zu Köln (Nr. 807) her: Maria steht hinter dem
Tische, auf dem das Kind liegt, in der Hand einen Vogel haltend,
hinter ihr der heilige Joseph, daneben der kleine Johannes; in
der Art des Sebastiano erscheint ebendort eine Maria mit dem
vor ihr stehenden Christusknaben, dem heiligen Joseph und einem
geflügelten Engel (Nr. 818). lm Städelschen Institut in Frank-
furt a. M. von ihm das Bildnis einer vornehmen Dame in matt-
grünem Kleide (Nr. 42); in der grossherzogl. Sammlung in Olden-
b u r g der Leichnam Christi vor der Grabeshöhle von zwei schwebenden
Engeln unterstützt (Nr. 81); im Museum zu Stuttgart das Bildnis
eines Mechanikers (Nr. 227); in der Schackgalerie in München die
Kopie des Altarbildes in S. Giovanni Chrisostomo in Venedig von
A. Wolf, die Heiligen Johannes Chrysostomus, Johannes Bapt, Georg,
Antonius, Magdalena und Katharina darstellend (Nr. 227); in der
Harrachschen Galerie in Wien die Kopie eines mit Dornen be-
krönten Christuskopfes (Nr. 169); und vom Meister selbst Christus
das Kreuz tragend, mit Maria und Johannes, auf dunklem
Grunde (Nr. 341). Damele da Voltcwa (1509-1566), in Rom
thätig, gehört zu den Nachahmern Michelangelos; von ihm hat
die Czerninsche Sammlung in Wien eine Kreuzabnahme (Nr. 16).
Unter den Schülern Raffaels ist Giulio cli Pietro Pippi de' Giomuzzi,
genannt Gliulio Romano (l492-1546), der bedeutendste, durch
eine leichte unermüdliche Phantasie ausgezeichnet und entschieden
weltlich gesinnt, sich mit Vorliebe den mythologischen Stoffen zu-
wendend; er verfällt nach dem Tode des Meisters in öde Schnell--
malerei, obgleich sein Hauptwerk, die Malereien des Pal. del
Tel in Mantua, dekorativ bewunderungswürdig sind. Die Galerie
in Dresden hat von ihm die Madonna della Catina (Nr. 103):
Maria steht an einem Steintisch und hält den nackten Christus-
knaben vor einem Waschbecken, von rechts begiesst der kleine
Johannes ihn aus einer Kanne mit Wasser, dahinter Joseph, links
die heilige Elisabeth mit dem Trockentuch; das Bild ist in der
mantuanischen Spätzeit gemalt; ebendort Pan und Olympos
(Nr. 104): der bockhörnige Pan sitzt auf einem Felsblock und
umschlingt mit seinem linken Arm den Nacken des die Hirten-
flöte haltenden Olyrnpos; die Komposition hat als Vorbild eine
antike Marmorgruppe, jetzt im Museum zu Neapel. ln der
kaiserl. Galerie in Wien von Giulio die Attribute der vier Evan-
gelisten zu einer Gruppe vereinigt, die von Wolken getragen wird
und über welcher der heilige Geist in einer gelben Gloria schwebt
(Nr. 247); ebendort die heilige Margarete. in der Höhle den