Sienesische
Schule,
16. Jahrhundert.
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eine Maria mit dem Kinde und Heiligen auf schwarzem Grunde
(Nr. 85); in der kaiserlichen Galerie in Wien die Auferstehung
(Nr. 405): der Heiland aus dem geöffneten Grabe zum Himmel
empor schwebend, am Rande des Grabes ein Engel, gegen die
drei Frauen gewendet, im Vordergrunde die zu Boden gesunkene
Schar der Wächter; ebendort der Apostel Paulus in einer Nische
stehend (Nr. 406). Giuseppe Porta, genannt Salviati, geboren
1520, gestorben zu Venedig um 1575, Schüler des Franc. Salviati,
meist in Rom und Venedig thätig, hat doch im wesentlichen den
Charakter der Florentinischen Schule bewahrt; er ist in der Galerie
zu Dresden durch einen „ Christus von Engeln beweint" vertreten
(Nr. 86); im Museum zu Berlin das Bildnis eines jungen Edel-
manns in rotem, geschlitztem WVams und schwarzseidenem Über-
rock, auf grauem Grunde (Nr. 339 A). Battista Naldini (1537 bis
1590), Schüler Pontormos, thätig in Florenz und Rom; von ihm
in der Galerie zu Dresden die Anbetung der Hirten, links am
nächtlichen Himmel die Engelchöre (Nr. 87); und die Anbetung
der Könige, als Gegenstück zum vorigen (Nr. 88). Ebendort von
unbestimmten Florentinern, vom Ende des 16. Jahrhunderts, das
Brustbild einer heiligen Magdalena auf grauem Grunde, und Maria
bei Elisabeth mit mehreren Nebeniiguren (Nr. 89 und 90). Floren-
tinisch, aus dem 16. Jahrhundert, ist Christus und die Tochter des
Jairus in der kaiserlichen Galerie in Wien (Nr. 201); ebendort
fiorentinisch vom Ende des 16. Jahrhunderts das mit grosser
Feinheit ausgeführte Bildnis eines jungen Mannes in schwarzer
Kleidung (Nr. 203); das Bildnis eines ältlichen Mannes in schwarzer
Kleidung, wahrscheinlich von einem Nachfolger des Pontormo
(Nr. 204); das Bildnis des Michelangelo in vorgerückten Alter
(Nr. 205); und das Bildnis des Petrarca, schwarz gekleidet, den
Lorbeerkranz auf dem_Haupte (Nr. 206). Paula Zacchia il vecchio,
thatig um 1520-1530 in Lucca und wahrscheinlich in Florenz, ist
vermutlich unter dem Einflüsse von Dom. ßlhirlandajo, Fra Bar-
tolommeo und anderer gebildet, von ihm hat die Galerie in
Berlin eine Maria mit dem Kinde, dem kleinen Johannes und
einem Engel (Nr. 278). Aus der Florentinischen Schule des
16. Jahrhunderts besitzt das Museum in Darmstadt das Brust-
bild eines Bildhauers in schwarzer mit Pelz besetzter Kleidung,
im Hintergründe ein Marmorrelief (Nr. 526).
Die Schule von Siena empfing im 16. Jahrhundert mehr-
fach Auifrischungen durch von ausserhalb hinzugezogene Künstler,
unter denen Giov. Antonio ddBazzi von Vercelli, genannt ü S0-
donza (um 1477-1549), der wichtigste war. Er hatte sich in seiner
Heimat bei einem Lombarden der Foppaschen Schule ausgebildet
und war wohl auch durch Lionardo in Mailand beeinflusst worden.