des
Meister
und
13. Jahrhunderts.
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darstellen (Nr. 347 und 348); in der Kunsthalle zu Hamburg
zwei Stillleben von totem Gedügel (Nr. 60a und b); im Rudolfinum
zu Prag ebenfalls ein Stillleben von totem Geflügel (Nr. 206).
Meister des 18. Jahrhunderts. Zu Anfang des 18. Jahr-
hunderts gab es in England einige Maler, welche als Nachfolger
der Franzosen gelten können, wie namentlich James Thornhill,
und den Porträtmaler Highmore. Bald aber macht sich ein
eigentümlich englischer Geist geltend. Der Genremaler William
Hogarth wendet sich als Satiriker gegen die Verkehrtheiten der
Gesellschaft; er ist der wahre Vorläufer der späteren Karikaturen-
zeichner; indes ist seine Malerei nur skizzenhaft; die Schönheit,
die er theoretisch erforschen wollte, erreichte er niemals in
seinen Werken. Jnigo Collet und James Gillray gehörten zu den
nächsten englischen Nachfolgern des Hogarth. Der Begründer
der eigentümlichen englischen Malerschule ist aber erst Sir Joshua
Reynolds, allerdings ein Eklektiker, der die grossen Vorzüge der
italienischen Hauptmeister mit denen der Niederländer zu ver-
einigen strebte. Er ist hauptsächlich Bildnismaler, seine Historien
sind von geringerer Bedeutung. Die zweite Hälfte des 18. Jahr-
hunderts hat dann eine grössere Anzahl englischer Maler aufzu-
weisen: Georg Romney, den Nebenbuhler des Reynolds, aber
denselben nicht erreichend; Thomas Gainsborough, den Begrün-
der der englischen Laudschaftsmalerei, meist einfache heimatliche
Gegenden darstellend; YVilson, den Nachfolger des vorigen und
zugleich Nachahmer Poussins; YVheatley, besonders durch seine
kleinen studienart-igen Aquarellen bekannt, die zwar idealisierte
Auffassung zeigen, aber selten in die damals herrschende Senti-
mentalität verfallen; Benjamin West, streng und kühn in der
Zeichnung, aber im Kolorit weniger kräftig als Reynolds u. a.
Im Anschluss an die vorigen sind noch zu nennen: James Bary,
durch ein grosses symbolisches Gemälde, die Segnungen der
Kultur darstellend, im Sitzungssaale der Akademie der Künste
in London, bekannt; John Opie, einer der vortrefflichsten Maler
dieser Zeit; James Northcote, ein Schüler von Reynolds; John
Hoppner, ein geschätzter Bildnismaler; Thomas Stothard, Eklek-
tiker wie Reynolds, aber der Schöpfer schöner Historienbilder;
Richard Wegtall; und Johann Heinrich Fuessli aus Zürich, der
mit seinen phantastischen Schauerszenen aus Volkssagen und Ge-
spengtermärghen zur neuromantiscben Richtung überleitet, die
eigentlich von England ausgehend, sich später auch nach Frank-
reich und Deutschland verbreitete. Endlich vertritt John Flax-
man in seinen Umrisszeichnllngen zu Homerv Heslod: Asßhylüß
und Dante am Ende des 18. Jahrhunderts den neuklassischen
Stil. Die französische Schule Davids bleibt in England ohne
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