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England.
ist doch in dieser Zeit ein Ausländer wieder der berühmteste
Meister: Peter Lely, eigentlichvan der Faes, aus Soest in WVest-
falen, als Maler weiblicher Schönheit bekannt. Unter Karl II.
wird wieder ein Ausländer, Antonio Verrio aus Neapel, zur Aus-
führung grösserer Wandbilder berufen. Der berühmteste Porträt-
maler dieser Zeit ist Gottfried Kneller aus Lübeck; er zeichnet
sich durch ein schönes Kolorit, naturwahre Wiedergabe und
fieissige Ausführung aus, verfällt jedoch öfter in ein gewisses
theatralisches Wesen. Die Porträts von Jonathan Richardson sind
tüchtiger als die des Kneller. Von Sir Peter Lely, eigentlich
Peter van der Fues-Lely, geboren 1618 von holländischen Eltern,
angeblich zu Soest in Westfalen, gestorben 1680 in London, Haupt--
nachfolger van Dycks in England, befindet sich in der Galerie zu
'Dresden eine Kopie nach van Dyck Karl I. von England, als
Kniestück, bezeichnet 1632 (Nr. 1638). Gotlfriccl Knaller (eigent-
lich Kniller), geboren zu Lübeck 1646, gestorben zu Twickenham
bei London 1723, angeblich Schüler des Ferd. B01 in Amsterdam,
vollendete seine Studien in Italien und liess sich zuerst in Ham-
burg, 1674 aber in London nieder. Er war hauptsächlich Bildnis-
maler. In der Galerie zu Dresden von ihm das Bildnis des
jungen Lord Euston, der etwa zwölfjährige Knabe steht im Ideal-
kostüm in einer romantischen Parklandschaft (Nr. 798A). Eine
Anzahl Bilder desselben Meisters bewahrt das Museum in Hanno-
ver: Bildnis des Lord James Tyrswley and Killmain, lebens-
grosses Kniestück, bezeichnet 1725; Bildnis des Generals Car-
penter, lebensgrosses Kniestück; Bildnis des Vice-Admirals Earl
of Berkeley, lebensgrosses Kniestüek; Bildnis des Mister Puttney,
nachherigen Earls of Bath, lebensgrosses Kniestück; Brustbiid
eines braungekleideten Mannes; und das Brustbild des Kupfer-
stechers Smith (Nr. 262-267). Das Museum in Schwerin hat
von G. Kneller den Mann im Harnisch, verkleinerte Kopie nach
dem Originale Rembrandts in der Galerie zu Kassel; und den
Fahnenträger, ebenfalls verkleinerte Kopie nach dem Originale
Rembrandts in der Sammlung James Rothschild, Gegenstück
zum vorigen (Nr. 564 und 565). Von Johann Zaclza-rias Knaller,
dem älteren, nicht so berühmten Bruder des Gottfried, geboren
zu Lübeck 1644, gestorben 1702 in London, Maler von Bildnissen
Stillleben und Freskodekorationen, besitzt das Museum in Schwe-
rin ein kleines ovales Brustbild König Wilhelms III. von
Oranien, in Gouaschemelerei auf Pergament (Nr. 566). William,
Gouw. Fergtlsson, geboren angeblich in Schottland, durch Studien
in Holland ausgebildet, um 1695 thätig, Stilllebenmaler, ist
bereits bei der holländische Schulen erwähnt. Die Galerie in
Schwerin hat von ihm zwei Bilder, welche jedes eine Jagdbeute