Volltext: Malerei (Bd. 4)

Englische 
Schulen. 
Die irisch-angelsächsischen Buchmalereien sind überhaupt die 
ältesten Zeugnisse der Malerei in den nordischen Ländern und 
üben einen weitgehenden Einfluss über Frankreich und Deutschland; 
sie geben in ihren Bandverschlingungen und schnörkelhaften Tier- 
gestalten den originellsten Ausdruck der bildenden Phantasie bei 
den nordischen Völkern. Aus dem darauffolgenden frühen Mittel- 
alter ist nicht viel von englischen Leistungen zu berichten; zwar 
hat das 13. Jahrhundert schöne Beispiele von Glasmalereien hinter- 
lassen, doch scheint der ganze Kunstzweig nicht sehr geblüht zu 
haben. Bei den Bilderhandschriften der gotischen Periode lässt 
sich der englische Ursprung nur selten nachweisen. Erst unter 
Eduard I. (T 1307) und Eduard III. nimmt die Malerei in Eng- 
land einen höheren Aufschwung und erreicht eine gewisse nationale 
Selbständigkeit, obgleich schon damals einzelne italienische Maler 
in England thatig waren und, wie urkundlich nachweisbar, Auf- 
träge zu Tafelbildern erhielten. Die malerische Ausschmückung 
der St. Stephanskapelle im Schlosse zu Westminster unter Eduard H1. 
(1350-1358) scheint dagegen wesentlich von englischen Künstlern 
besorgt zu sein. Es sind davon nur Zeichnungen erhalten, jedoch 
sind im Kapitelhause von Westminster noch Malereien aus dieser 
Zeit aufgefunden.  Gegen Ende des 15. Jahrhunderts, in den 
Zeiten Heinrichs V11, ist ein entschiedener Verfall der englischen 
Malerei zu bemerken; und lange Zeit hindurch ist nur von der 
Thätigkeit fremder Künstler zu berichten. Dasselbe Verhältnis 
zeigt sich im 16. Jahrhundert. Im Jahre 1524 kam Hans Holbein 
der Jüngere nach England und übte einen bedeutenden Einiluss; 
zur Zeit der Elisabeth wird von Federigo Zuccaro, den Nieder- 
ländern Lucas de Heere und Cornelius Ketel, den Franzosen Isaak 
Olivier und seinem Sohne Peter, letztere beide Miniaturmaler, 
berichtet, welche in England thätig waren. Ein Engländer 
Nicolaus Hilliard wird gleichzeitig ebenfalls als Miniaturmaler 
genannt. 
Meister des 17. Jahrhunderts. Es fehlt im 17. Jahr- 
hundert noch immer an einer selbständigen Entwickelung der 
ßngligchen Malerei; Rubens und van Dyck sind die herrschenden 
Meisten Ein englischer Maler, William Dobson, hat sich nach 
van Dyck gebildet und liefert tüchtige Bildnisse; neben ihm wird 
George Jamessone genannt. In der zweiten Hälfte des 17. Jahr- 
hunderts haben sich eine Anzahl Maler nach Anregungen van Dycks 
gebildet: Richard Gibson, Michael Wrigth, Samuel Cooper, der 
letztere besonders wegen seiner Miniaturgemalde geschätzt; indes 
Ehe. Cicerone. IV. 42
	        
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