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Französische
Schweiz.
gestorben zu Neuilly 1883, Schüler des Ary Scheffer, der „Salon",
eine junge Dame in einem reich ausgestatteten Zimmer neben
einem Tische, auf dem Geräte und Früchte stehen, auf dem Fuss-
boden ein Korb mit Blumen u. a. (Nr. 519). Von Alexander
Harrison, geboren zu Philadelphia 1853, seit 1878 Schüler Gercmes,
unter dem Einflüsse Bastien Lepages weiter entwickelt, in Paris
thätig, hat die Galerie in Dresden einen Abend am Wasser,
Studie, im stillen Flusse spiegelt sich das Gold der sinkenden
Sonne, nackte Frauen beleben die Landschaft (Nr. 2387B).
Meister der französischen Schweiz im 19. Jahr-
hundert. Die fortbestehende Teilung der Schweizer nach zwei
Nationalitäten, der deutschen und französischen, macht sich noch
in der Malerei des 19. Jahrhunderts bemerkbar. Die den deutschen
Kantoren entstammenden Meister, wie Böcklin, Vautier u. a.
haben sich den deutschen Schulen angeschlossen, und sind bereits
bei Gelegenheit dieser aufgeführt; von den der französischen
Schweiz angehörenden Künstlern sind diejenigen, welche in einem
engeren Bezuge zu Paris standen, oder dorthin übergesiedelt
waren, ebenfalls schon bei den französischen Meistern erwähnt; es
bleiben aber noch eine Anzahl Maler, welche eine gewisse heimatlich-
schweizerische Selbständigkeit behaupten, übrig. Von diesen Meistern,
denen die nachstehend bezeichneten Werke angehören, dürfte wohl
der Landschaftsmaler Alexandre Calame, der ausgezeichnete Schil-
derer der Alpennatur, den meisten Anteil beanspruchen, da seine
Bilder vorzugweise zahlreich in deutschen Galerien vertreten sind,
und zweifellos durch ihn eine Einwirkung auf die deutsche Land-
schaftsmalerei stattgefunden hat. Von Joseph Homung, geboren
1792 in Genf, gestorben daselbst 1870, ein Savojarde, bezeichnet
1843, in der Kunsthalle zu Hamburg (Nr. 407). Im Stadtmuseum
zu Königsberg von Carl Glirared, geboren in Neufchatel 1800,
,S0uvenir de Suisse" (Nr. 248). Von Fr. Fregcvize befinden sich
in der Nationalgalerie zu Berlin eine Ansicht des Rhönethals
mit dem Blick auf den Montblanc, Staffage von kleinen Figuren;
und der Genfersee am Abend, im Mittelgrunde die Stadt Genf, im
Hintergründe die Jurakette, Staifage von kleinen Figuren und
Schafen (Nr. 75 und 76). libangzois Diday, geboren in Genf 1802,
gestorben daselbst 1877, ist der Lehrer von Calame. Von Diday
hat die Neue Pinakothek in München das Wetterhorn in der
Schweiz (Nr. 184); in der Kunsthalle zu Karlsruhe von ihm das
Alpenglühen der Montblanc-Kette, von dem Arvethal bei Chamounix
aus gesehen (Nr. 604); in der Kunstsammlung zu Basel eine Gegend
am Brienzersee, bezeichnet 1842 (Nr. 300). Alexandra Calame,
geboren zu Vevey am Genfersee 1810, gestorben zu Mentone 1864,
Schüler Didays in Genf, ist hauptsächlich in Genf thätig, abgesehen