des
Meister
19. Jahrhunderts.
651
seitdem ausschliesslich der Schilderung des Orients. Er bevorzugt
die ägyptische Natur, ist massiger in den Lichtwirkungen als
Decamps, hat aber doch in seiner besten Zeit den märchenhaft-
visionaren Charakter des Orients vortrefflich wiedergegeben; in
seinen späteren Bildern wird er trocken-realistisch. Im Museum
zu Leipzig beünden sich von ihm: eine Karawane am Fusse des
Libanon bei Abendbeleuchtung, an den in Wüster Sandgegend auf-
gestellten Zelten brennen Waehtfeuer, dabei Frauen mit ihren
Kindern, in der Ferne zwei Löwen; und eine Ansicht aus dem
Inneren der Stadt Tripolis, mitten durch die Stadt iiiesst ein Fluss
(Nr. 140 und 141). Constant Troyon, geboren 1810 zu Sevres bei
Paris, gestorben 1865 zu Paris, fing mit eigenen Naturstudien an
und wurde durch Camille Roqueplan angeleitet, später wählte er
sich den Landschaftsmaler Jules Dupre zum Vorbild. Einen
eigenen Weg fand Troyon, indem er die Tierstaiiage in seinen
Landschaften zur freien Entwickelung brachte; er studierte die
alten Holländer und bildete sich endlich zu einem der vorzüg-
lichsten Tiermaler der französischen Schule; die Poesie seiner
Bilder liegt hauptsächlich in der Lichtwirkung, welche Landschaft
und Tiere zu einem harmonischen Ganzen verbindet. Die Kunst-
halle in Hamburg hat von ihm ein Viehstück, Rinder und Schafe
werden über eine Wiese getrieben (Nr. 584); im Museum zu
Leipzig Kühe auf der Weide, rechts Schäferhund und Schafe,
im Hintergrunde ein Hirt mit einer Schafherde (Nr. 241); im
Städelschen Institut zu Frankfurt a. M. Kühe auf der Weide
(Nr. 462a); im Rudolfinum zu Prag eine Kuh im Stalle, Natur-
studie (Nr. 695). Von Charles BeVr-omger, geboren 1816 zu Sevres,
gestorben 1853 zu Paris, Schüler von Delaroche, befindet sich in
der Sammlung zu Donaueschin gen ein Bauernmädchen vor der
Stallthür, einen Schimmel an die Tränke führend (Nr. 270).
Beauguet ist im Museum zu Gotha durch eine Abendlandschaft
mit einem Waldchen von Pinien und Oypressen, hinter welchen ein
Schloss hervorsieht, vertreten (Nr. 578). Im Museum zu Leipzig
von Frangois Claude Comptc-Oaliac, Genremaler, geboren 1813 in
Lyon, gestorben 1880 zu Chazay d'Azergues bei Lyon, ein katho-
lischer Geistlicher als Nationalgardist im Dienste der Republik,
bezeichnet 1848 (Nr. 421); ebendort von Victor Herment, Tier-
und Landgehaftgmaler in Paris, ein wütender Stier, bezeichnet 1838
(Nr. 109); ebendort von Dominique Papety (Louis Fereol), Historien-
maler, geboren 1815 zu Marseille, gestorben daselbst 1849, von
der klassischen Richtung des Ingres ausgehend, dann in der stärkeren
Betonung des Kolorits den Romantikern angenähert: die Findung
Mosis, am Wasser die ägyptische Königstochter, umgeben von
ihren Frauen, eine knieende Sklavin zeigt ihr den kleinen Moses;-