des
Meister
Jahrhunderts.
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schildernden Genrebilder sind nicht frei von tragischen Ereignissen,
indes ist er in diesen Bildern mehr Entdecker als Künstler, sein
Kolorit ist hart und trocken. Das Museum in Leipzig hat von
ihm: der wahnsinnige König Karl VI. von Frankreich von
Augus-tinermönchen unter dem Beistande seiner Geliebten Odette
von Champdivers dem Exorzismus unterworfen; Matrosen in einem
Boote gegen Eisbären sich verteidigend; und ein Beduinenlager
in der Wüste während der Nacht durch Löwen beunruhigt (Nr. 9
bis H); in der Nationalgalerie zu Berlin der junge Linne bei
dem Professor Rothmann in Upsala, der Knabe steht in Reise-
tracht, eine Kornblume in der Hand, in einem reich ausgestatteten
Raume dem Abbilde des Vorzimmers von Biards Atelier in
Paris rechts die Hausfrau, im Begriff die Gewächse zu begiessen
(Nr. 25). Von Frcmgois Etiennc Villcret, geboren 1800 in Paris,
hat das Stadtmuseum in Königsberg eine Ansicht der Kirche
von Recliningham im Pas de Calais (Nr. 241). Jean Ami. Wzeodor
Gudin, geboren zu Paris 1802, gestorben in Boulogne-sur-Seine 1880,
Schüler des Girodet-Trioson, thätig, von verschiedenen Reisen ab-
gesehen, hauptsächlich in Paris. Er hatte sich gleich anfangs der
romantischen Bewegung angeschlosen und erhielt bald einen
grossen Ruf als Marinemaler; 63 seiner Bilder, welche die Helden-
thaten der französischen Marine darstellen, befinden sich in Ver-
sailles; es sind aber mehr dekorative Arbeiten, während sich seine
kleineren Bilder meist durch den Reiz des Lichtspiels und der
Lufttöne auszeichnen. In seinen späteren Bildern gehen diese
Vorzüge verloren und machen einer handwerksmässigen Routine
Platz. In der Galerie zu Dresden belindet sich von ihm ein See-
gefecht, zwei französische Kriegsschiffe haben zwei holländische
als Sieger in die Mitte genommen, andere Schiffe im Hintergrunde,
bezeichnet 1852 (Nr. 2386); in der Kunsthalle zu Hamburg
„Fischer am Strande" (Nr. 364); im Museum zu Leipzig eine
bewegte See nach einem Gewitter, von 1839; der Schiffbruch eines
französischen Fahrzeugs an der Küste von Genua und Rettung
der Mannschaft durch die Anwohner, bezeichnet 1833 (Nr. 98
und 99); im Museum zu Schwerin eine französische Küste bei
Abendbeleuchtung, im Mittelgrunde ein Fischerdorf, in der vor-
deren Bucht einige kleine Fahrzeuge, bezeichnet 1826 (Nr. 1204);
im Museum zu Breslau eine Marine, vor einer an die Kreide-
felsen Englands erinnernden Küste liegt ein Schoner vor Anker,
daneben Boote und Strundbewohner, ruhige See bei dunstiger
Luft (Nr. 729); im Museum zu Stuttgart eine See nach dem
Sturme (Nr. 695); in der städtischen Sammlung zu Mannheim
zweimal ein Seestrand (Nr. 73 und 74); im Stadtmuseum zu
Königsberg; eine ruhige S99 bei gßwitterhaftem Himmel,