Meister
des
Jahrhunderts.
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aus dem italienischen Volksleben, Schlachtbilder u. a. Einen grossen
Erfolg errang Cogniet durch „Tintoretto seine gestorbene Tochter
malend", später wendete er sich fast ausschliesslich dem Porträt-
fach und der Lehrthatigkeit zu, aus seinem Atelier sind eine grosse
Anzahl französischer und auch deutscher Maler hervorgegangen;
er ist besonders des letzteren Umstandes wegen hier zu erwähnen.
Ein Bild von ihm befindet sich nicht in den deutschen Galerien.
Ary Scheffcr wurde 1795 als der Sohn eines deutschen Vaters
und einer holländischen Mutter, die beide Maler waren, in Dord-
recht geboren, kam aber schon mit 16 Jahren nach Paris in das
Atelier Guerins, er starb 1858. Scheffer malte zuerst Genrebilder
meist nach deutschen Dichtern, dann Historienbilder für die Galerie
in Versailles, die aber unglücklich austielen, und wandte sich seit
dem Ende der dreissiger Jahre mit mehr Erfolg der religiösen
Malerei zu. Die schwarmerische Innigkeit seiner Gestalten, denen
jedoch die wahre Körperlichkeit fehlte, konnte indes nur eine
Zeitlang den Beifall der Menge fesseln. Von ihm im Stadtmuseum
zu Königsberg eine trauernde Mutter mit zwei Kindern, von 1824
(Nr. 235); ebändort von Arys Bruder, Henry Schcfcr, geboren 1798,
gestorben 1861, eine unglückliche Familie, bezeichnet 1830 (Nr. 236).
Von Jules Louis Philippe Coignet, geboren zu Paris 1798, gestor-
ber 1860, besitzt die Kunsthalle in Hamburg "Füchse im Walde
von Fontainebleau" (Nr. 310). Jean Augustin Franquelivz, Historien-
und Genremaler, geboren 1798 zu Paris, gestorben daselbst 1839,
ist ein Schüler von Regnault. Von ihm, in der Kunsthalle zu
Hamburg, eine Mutter an der WViege ihres kranken Kindes
(Nr. 339); im Museum zu Leipzig: Bragella, das Weib des
Seemanns, nach einem Gedicht von Byron; und eine Italienerin
mit ihrem kranken Kinde vor einem Marienbilde betend (Nr. 81
und 82); im Stadtmuseum zu Köni gsb erg ein erwartendes Mädchen;
und eine Römerin, ihr Kind dem Schutz der Madonna empfehlend
(Nr 212 und 213). Paul Emils Destouches, geboren 1794 zu Dam-
pierre, gestorben 1874 zu Paris, bildete sich unter David, Guerin
und Grros und folgte eine Zeitlang ihrer klassisch-akademischen
Richtung, schloss sich aber später derjenigen Gruppe von Genre-
malern an, die in der Behandlung von Gegenständen des bürger-
lichen Lebens die Weise von Grenze wieder aufnahmen. Im
Museum zu Lgipzig befinden sich von ihm: der Verwundete, ein
junger französischer Offizier wird von zwei Mädchen und einem
Knaben auf einem Karren aus dem Gefecht geholt, um im Hause
ihrer Mutter verpflegt zu werden; der Ofüzier als Genesender, den
Arm in der Binde, wird von den beiden Mädchen ins Freie geführt,
links dieMutter desselben mit der Mutter der beiden Mädchen und des
Knaben, Seitenstück zum vorigen; und ein junges Mädchen im Bett