18. Jahrhunderts.
des
Meister
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nardino Fergioni, thätig in Rom bis 1753, später in Paris. Joseph
Veruet ist der Vater des Charles, Grossvater des Horace Vernet
und ein bedeutender Marinemaler, zugleich versieht er seine Hafen-
und Strandbilder mit charakteristischer, der Landesart angepasster,
lebeusvoller Staffage; er war zwanzig Jahre in Italien, blieb
aber in seinem Schaffen Franzose. Vernet giebt das Spiel der
Atmosphäre und des Lichtes in den verschiedenen Tageszeiten
vortrefflich wieder, er malt das Wasser durchsichtig und leicht
bewegt, sein Kolorit hat den Silberton. In der Galerie zu Dres-
den befindet sich von ihm eine Flusslandschaft mit einer brennen-
den Stadt, links führt eine Bogenbrücke über den Fluss, in der
Mitte halbnacktes flüchtendes Volk; und angeblich von ihm ein
Gewitter auf dem Meere, eine Segelbarke legt sich in den hoch-
geheuden Wellen auf die Seite (Nr. 790 und 790A); in der Galerie
zu Berlin der Tempel der Sibylle zu Tivoli, weiter zurück der
Ort Tivoli auf steilem Felsen, an dessen Fuss der Anio vorüber-
strömt, im Hintergrund ein Aquädukt, vorn Fischer, die ihre
Netze einziehen (Nr. 484). In der Pinakothek zu München ist
Vernet durch sieben Landschaften vertreten, durchweg Seestücke
mit Küstenansichten und reicher Figurenstaffage, welche eine treue
und wahre Naturauifassung zeigen, allerdings durch seltsame Be-
leuchtung und stark hervortretende bewegte Staffage für seine Zeit
schmackhaft gemacht (Nr. 1368-1374); in der Czerninschen Galerie
zu Wien von ihm eiu grösseres Seestück, im Vordergrunde Fischer
mit dem Auswerfen der Netze beschäftigt (Nr. 157); im Museum
zu Hannover eine Frau in ziemlich moderner italienischer Tracht,
neben einem Wasser sitzend, von einer Mohrin bedient, im Hinter-
grunde ein Schloss mit Garten, von dem aus ein Mann die Szene
beobachtet, vielleicht Bathseba und König David darstellend
(Nr. 575); im Museum zu Kassel eine südliche Küstenlandschaft,
in einer Meeresbucht liegt ein Nachen am Ufer, in demselben be-
finden sich zwei geharnischte Krieger und eine Frau, ein Mann
steht am Rande des Kahns (Nr. 438); in der Kunsthalle zu Ham-
burg ein Schiffbruch an der italienischen Küste; und eine Fels-
partie mit einem Fischerpaar am brandenden Meer (Nr. 188
und 189). Das Museum in Leipzig hat von C. J. Vernet ein
Seegestade mit Schiffen, in der Ferne Hafenbauten (Nr. 276); im
Museum zu Köln von ihm ein Seesturm an einer felsigen Küste,
im Mittelgrunde mehrere schiefliegende Seeschiffe, im Vordergrunde
sind mehrere Männer beschäftigt, einen halbgesunkenen, bemannten
Kahn an das Ufer zu ziehen (Nr. 940); im Museum in Schwerin!
ein Seesturm, ein grosser Dreimaster ist in Gefahr, an einer felsigen
Küste zu scheitern, vorn auf einem Felsblock eine knieende Frau,
links fünf Männer; eine Gebirgslandschaft mit einem Fluss, welcher