des
Meister
18. Jahrhunderts.
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folgen zwei Alte, dann die beiden Jungen, von denen der Mann
ein Glas WVein zurückgiebt, hinter ihnen noch andere Paare; und
ein Tanz unter Bäurnen, eine Anzahl zärtlicher Paare lagert in
einem Park, ein Paar in der Mitte führt einen Kontertanz aus
(Nr. 787 und 788); im Museum zu Braunschweig, angeblich von
ihm, eine stehende Dame und ein sitzender Lautenspieler; und eine
sitzende Dame und ein stehender Guitarrespieler, Gegenstück zum
vorigen (Nr. 536 und 537).
Jean Baptiste Simäon Chardin, geboren in Paris 1698, gestorben
daselbst 1774, Schüler des Noäl Ooypel, hat damit angefangen,
Stillleben zu malen und hat sich später der Darstellung des ruhigen
und einfachen bürgerlichen Lebens zugewendet; seine Figuren
zeigen dieselbe Sorgfalt in der Wiedergabe des einzelnen, wie
seine Stillleben, er nähert sich aber mehr den Holländern. In der
Pinakothek zu München von ihm eine seiner anspruchslosen, an
die besten Holländer erinnernden Küchenszenen (Nr. 1376); in der
Kunsthalle zu Karlsruhe: das Orangenbäumchen, in einem Topfe
auf einer Steinbank stehend, daneben ein Pfilaumenkörbchen und
andere Früchte; ein Zinnkrug, auf einer Steinbank stehend, daneben
ein Körbchen mit Früchten; eine Glasflasehe und ein Zinnbecher
auf einer Steinbank stehend, daneben Früchte; ein totes Rebhuhn,
an der Wand eines Kellers hängend, darunter ein Zinnteller mit
Früchten und ein Korb mit Birnen; zwei tote Kaninchen, eines
hängend, das andere neben einem Pulverhorn liegend (Nr. 495
bis 499). Frangois Boucher, geboren 1704 in Paris, gestorben da-
selbst 1770, Schüler des F. Le Meine, thätig in Paris, ist ein Künst-
ler von unerschöpüicher Erfindung und fabelhafter Leichtigkeit
der Produktion. Er hat, wie Watteau, die idyllische Welt für
das 18. Jahrhundert erfunden, mit gewaschenen und gekämmten
Schafen und bebänderten Hirten, einer Opernstaiiage gleichend,
aber das Unwahre ist mit verführerischem Reiz vorgetragen. Die
Berliner Galerie hat nur in seiner Art eine Venus, an einen
Rasenhügel gelehnt und auf den abgestreiften Gewändern ausge-
streckt, sie hält einen Blumenkranz über Amor, hinter ihr eine
grosse Gartenvase (Nr. 496 A); im Germanischen Museum zu Nürn-
berg von ihm das Bildnis einer unbekannten Fürstin mit gepuder-
tem Toupet, den roten, hermelingefütterten Mantel halb umgeworfen,
Brustbild (Nr. 420); im Museum zu Darmstadt Faune, zwei
schlafende Bacchantinnen überraschend, über denen Amoretten
schweben (Nr. 492 a); in der Kunsthalle zu Karlsruhe eine Liebes-
szene, ein Jüngling und ein Mädchen, aneinander geschmiegt, in
einem Park gelagert, er bricht eine Rose, dabei Schaf und Hund,
dahinter zur Rechten eine plastische Gruppe; zwei Amoretten eine
Urne haltend, aus der sich Wasser ergiesst; und eine Schäferinnen-