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Frankreich.
beizustehen; die Familienzusammenkunft zu Neuhaus, in der Mitte
König August IlL, vor ihm die Kaiserin Amalie von Österreich
und ihre Tochter, die Königin Maria Josepha, rechts die könig-
lichen Kinder, links und rechts Hofdamen und Hofherren, vorn
links eine grosse Dogge, rechts ein Mops, im Mittelgrunde eine
Soldatenwache, im Hintergrunde auf der Terrasse zahlreiche Zu-
schauer; das Reiterbildnis König Augusts 11., mit Allongeperücke
und Harnisch; das Reiterbildnis König Augusts Ill. als Kurprinzen,
mit Allongeperücke; König August II. von Polen und König
Friedrich Wilhelm I. von Preussen, sich die Hände reichend; und
das Bildnis der Maria Josepha von Österreich als Kurprinzessin,
auf einem Stuhl sitzend, im Hintergrund eine Säulenhalle (Nr. 765 A,
766-771); im Museum zu Schwerin von ihm der Sturz des
Phaeton, der Jüngling stürzt mit dem Wagen und vier Rossen
herab, oben rechts der blitzeschleudernde Zeus, unten links der
Flussgott Eridanus, am Ufer drei halbnackte Schwestern des
Phaeton (Nr. 956); im Museum zu Leipzig ein männliches Bild-
nis, wahrscheinlich das des jungen Grafen Chr. Alb. Heinr. von
Brühl, in der Uniform des Chevauxleger-Regirnents (Nr. 286). Von
Robert Tourniäre, geboren zu Caen 1676, gestorben daselbst 1752,
beündet sich in der Kunstsammlung zu Basel eine Dame im
Bade (Nr. 217). Frangois Le Illoine, geboren in Paris 1688, ge-
storben daselbst 1737, ist ein verdienstvoller Bildnismaler, seine
Bilder bezeichnen einen Umschwung auf dem Gebiete des Kolorits,
er hat die rosigen Tinten erfunden, welche damals Rembrandt und
Leonardo da Vinci vergessen liessen, er wird als der Maler der
Grazien bezeichnet; die Pinakothek in München besitzt von ihm
ein Bild, eine Jagdgesellschaft von Herren und Damen im Freien
darstellend (Nr. 1362). Angeblich von Charles Parrocel, geboren
1688 zu Paris, gestorben daselbst 1752 , Schüler seines Vaters
Joseph, dann des La Fosse, nach einem Aufenthalte in Rom thätig
zu Paris, hat das Museum zu Hannover ein Schlachtenbild, im
Vordergrund Kampf um eine Brücke, dahinter ein Hügel, worauf
Trommler stehen (Nr. 382). Jean Baptiste Oudry, geboren zu
Paris 1686, gestorben zu Beauvais 1755, Schüler seines Vaters und
des Nic. Largilliere, malte anfangs Bildnisse und biblische Gegen-
stände, ging aber bald zur Darstellung von Stillleben und Tieren
über, und wurde in diesem Fach vermutlich von Fr. Desportes
beeinflusst. Im Museum zu Schwerin befinden sich von ihm:
die Befreiung des Petrus aus dem Gefängnis, der Engel schwebt
von links herein, rechts in der Ecke schläft der Kriegsknecht,
rechts oben ein Gitterfenster, in welches der Mond hineinscheint;
zweimal ein Tisch im Künstleratelier mit Zeichnungen bedeckt
und anderem; eine Guirlande von Gartengemüsen, Blättern und