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Frankreich.
doch entschädigt die lebendige Gesamtwirkung seiner Bilder. In
der kaiserlichen Galerie zu Wien befinden sich von ihm: ein
Reitertrefen in einer weiten, baumlosen Gegend, Menschen und
Pferde im dichten Gewühl, fast alle Reiter sind gleich gekleidet,
mit Harnischen, Helmen oder Hüten und hohen Reiterstiefeln;
und ein Reitertreffen, das sich im Vordergrunde in ein dichtes
Handgemenge und im Mittelgrunde in ein zerstreutes Gefecht
auf weiter Ebene teilt, Gegenstück zum vorigen (Nr. 624 und 625).
Das Museum in Dresden hat von Bourguignon: eine Schlacht
im Thale zwischen geharnischtem Fussvolk und Reitern; das Reiter-
gefecht vor den Festungsmauern, vorn links und rechts sprengen
Reitertruppen dem Kampfplatze zu, in der Mitte halten blasende
Trompeter und der Pauker; das Schlachtfeld nach der Schlacht, ein
Soldat durchsucht Kleidertaschen neben einer entkleideten Leiche,
links reiten Sieger über das Schlachtfeld, an ihrer Spitze ein ge-
harnischter Offizier; und das Heer vor der Schlacht, vorn hält der
Feldherr zwischen Offizieren, rechts spielen geharnischte Krieger
an einem Steine (Nr. 744-747); ebendort von Schülern und Nach-
ahmern des Jacques Oourtois: ein Reitergefecht auf kahler Höhe,
Leichenräuber auf dem Schlachtfelde; eine Türkenschlacht unter
den Mauern einer Festung; ein Reitergefecht, links das Haupt-
gewühl, fast in der Mitte sind geharnischte Reiter im Handgemenge,
rechts hinten tobt der Kampf; und ein Geharnischter auf Wache,
der mit einem Reiter spricht (Nr. 748-752). In der Pinakothek
zu München von ihm zwei Schlachtenbilder mit frisch aufge-
fassten Einzelmotiven, und wirkungsvoll von der Landschaft abge-
hoben: der Abzug der Reiterei nach der Schlacht und Plünderung
der Gefallenen; und eine Schlacht bei einer Ruine (Nr. 1533
und 1344); in der Ozerninschen Galerie zu Wien: Reiter auf dem
Schlachtfelde; ein Reitergefecht; und ein Kampf zwischen einem
Ritter und einem Türken (Nr. 230, 241 und 252). Das Museum
in Braunschweig besitzt von Jacques Courtois (le Bourguignon)
ein Reitergefecht (Nr. 515); im Museum zu Schwerin von ihm:
eine Reiterschlacht vor den Festungsmauern einer südlichen Stadt,
im Vordergrunde bilden vier aufeinander losstürmende Reiter die
Hauptgruppe, im Mittelgrunde tobt ein lllassenkampf; eine Reiter-
schlacht zwischen gepanzerten christlichen Rittern und Türken, das
Schlachtgewühl des mit Leichen bedeckten Vordergrundes geht
durch das ganzeBild, zieht sich aber kreisförmig um eine Tempel-
ruine des Mittelgrundes; und eine Reiterschlacht an einem steilen
Meeresgestade, verbunden mit einer Seeschlacht, im Vordergrunde
ein wildes Gewühl, eines der kämpfenden Schiffe ist in Brand
geraten (Nr. 153-155). Das kleinere Bild Nr. 153 ist bei weitem
feiner ausgeführt als die beiden anderen grösseren, vielleicht gehört