Volltext: Malerei (Bd. 4)

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Frankreich. 
römischer Kalkofen (Nr. 1332); in der Czerninschen Galerie zu 
Wien die heilige Familie; und Johannes in der Wüste, auf den 
wandelnden Christus hinweisend (Nr. 42 und 44); im Museum zu 
Kassel eine Lagerszene: unter einem Zelte sitzen zwei Kiirassiere 
und ein Schankwirt Karten spielend, vor dieser Gruppe sitzt ein 
Weib mit einem schlafenden Kind auf dem Schoss u. s. w., das 
Bild kann nicht zweifellos für Bourdon in Anspruch genommen 
werden; noch weniger sicher das folgende ebendort befindliche 
Bild, die Neckerei in der Feldschenke darstellend: inmitten des 
Vordergrundes sitzt ein eingeschlafener Krieger, von links naht 
sich ein älterer Mann und hält ihm einen brennenden Span unter 
die Nase, hinter diesem seine lachende Frau u. s. w. (Nr. 435 und 
436); das Museum in Köln hat in der Art Bonrdons eine heilige 
Familie mit dem schlafenden Kinde und vielen Engeln (Nr. 902). 
In der Galerie in Augsburg von ihm eine sonnige Landschaft, 
in der ein junger Mann neben einer Frau unter einem Orangen- 
baume sitzt, ihnen gegenüber ein älterer Mann, Papier auf Holz, 
das Bild bietet eine sichtliche Nachahmung Nie. Poussins (Nr. 424); 
in der Sammlung zu Lützschena die heilige Familie in heroischer 
Landschaft (Nr. 159); in der Kunsthalle zu Karlsruhe ein männ- 
liches Brustbild, vermutlich Selbstbildnis des Künstlers (Nr. 471); 
im Schlosse zu Aschaüenburg die Grablegung Christi (Nr. 94). 
Charles Le Brun, geboren zu Paris 1619, gestorben daselbst 1690, 
Schüler des Frangois Perrier und des Simon Vouet in Paris, in 
Rom unter Nie. Poussin und dem Einflusse des Annibale Carracci 
weiter ausgebildet, ist zu Paris thätig. Le Brnn ist ein Künstler 
von grosser Vielseitigkeit und unerschöpiiicher Eründungsgabe, er 
liefert die Ideen für eine ganze Anzahl ausführender dekorativer 
Künstler, als Maler zeigt er eine gewisse Grösse der Komposition 
und grossen Reichtum des Beiwerks, der bisweilen an Giulio Ro- 
mano und Paolo Veronese erinnert. Die Galerie in Dresden 
besitzt von ihm Maria, das schlafende Christkind auf ihrem Schosse 
haltend und mit der erhobenen Rechten Schweigen gebietend, 
links hinter ihr steht Joseph, links vorn die heilige Elisabeth mit 
dem kleinen Johannes, rechts beugt sich die heilige Anna über 
das Christkind, hinter ihr der heilige Joachim (Nr. 743); im Museum 
zu Berlin von ihm das Bildnis des Bankiers Eberhard Jabach 
von Köln mit seiner Familie: Jabach, zur Linken in einem Lehn- 
stnhl sitzend, weist auf die Bronzebüste der Minerva, neben ihm 
zur Rechten seine Gattin mit vier Kindern, links neben Jabach in 
einem Spiegel das Bild Le Bruns an der Staffelei, lebensgrosse 
ganze Figuren (Nr. 471); in der kaiserlichen Galerie zu Wien die 
Himmelfahrt Christi, der Heiland schwebt in einer Wolke gen 
Himmel, im Mittelgrunde rechts Maria, die Jünger und die heiligen
	        
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