Volltext: Malerei (Bd. 4)

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Frankreich. 
mit Palmenzweigen schweben hernieder (Nr. 197). Von Du Fresnoy, 
in Paris (1611-1665), befindet sich ein Traumgesicht der Alkmene 
in der Czerninschen Galerie in Wien (Nr. 109). In der Kunst- 
halle zu Karlsruhe, angeblich von Jean Michel Picart, thätig 
zu Paris um 1640, ein Körbchen mit Trauben und Pflrsichen auf 
einem Steintische (Nr. 494). Piewe Mignard, genannt le Romain, 
geboren zu Troyes 1612, gestorben zu Paris 1695, Schüler eines 
Malers Boucher zu Bourges, des Bildhauers Francois Gentil zu 
Troyes und des Simon Vouet zu Paris, in Rom durch das Studium 
des Annibale Carracci weitergebildet, ist daselbst und seit 1657 
zu Paris thätig. Er ist bedeutend als Bildnismaler durch geist- 
reiche Auffassung verbunden mit einem nach venezianischen 
Studien gebildeten Kolorit, seine historischen Bilder befriedigen 
weniger. In der Berliner Galerie befindet sich von ihm ein 
Bildnis der Maria Mancini, Nichte des Kardinals Mazarin (Nr. 465); 
in der kaiserlichen Galerie zu Wien von ihm der heilige Antonius 
in einer felsigen Landschaft sitzend, links ein Wasserfall, lebens- 
grosses Kniestück (Nr. 637); in der Pinakothek zu München ein 
etwas süssliches Madonnenbild, als Halbiigur (Nr. 1338); im Museum 
zu Hannover Johannes der Täufer in der Wüste (Nr. 313); im 
Museum zu Köln das Bildnis des Lothar Franz von Schönborn, 
Kurfürsten von Mainz (Nr. 908a); im Museum zu Schwerin das 
lebensgrosse Brustbild einer jungen Dame (Nr. 673). Das Museum 
zu Darmstadt hat von Mignard Ludwig XIV. mit seinen Mai- 
tressen, der König als schlafender Endymion, Madame La Valliere 
als Diana, deren Gefolge die übrigen Damen bilden, Amoretten 
schweben in der Luft, im waldigen Hintergrunde sieht man eine 
Quellnymphe (Nr. 471); im Museum zu Stuttgart von ihm: die 
Madonna mit dem Ohristuskinde, über welchem die Taube schwebt; 
die Madonna mit dem Kinde; und die Madonna mit dem Kinde, 
welches auf die Schlange mit dem Apfel auf der Erdkugel deutet, 
während der heilige Joseph nach dem in einer Glorie am Himmel 
erscheinenden Kreuze weist (Nr. 52, 128 und 131). Von Jacques 
Vzmloo, geboren 1614 zu Ecluse, gestorben 1670 in Paris, befindet 
sich das Bildnis der Gräfin Clara von Arco im Ferdinandeum zu 
Innsbruck (Nr. 591). Eustaclze Le Sueur, geboren zu Paris 1616, ge- 
storben daselbst 1655, Schüler des Simon Vouet, ausgebildet durch 
das Studium der Werke Raffaels und N. Poussins, ist zu Paris 
thätig. Le Sueur ist einer der ruhmvollsten Maler der franzö- 
sischen Schule. Eines seiner Hauptwerke ist das Leben des 
heiligen Bruno, jetzt im Louvre, dasselbe ist einfach und streng 
in der Komposition, und die tiefe, stille Seelenandacht ist besser 
ausgedrückt als auf ähnlichen Bildern der Italiener. Le Sueur 
Zeigt im hohen Grade eine Eigentümlichkeit der französischen
	        
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