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Frankreich.
ruht ein unaussprechlicher Zauber; er verleiht der Natur eine
tröstende, zum Glück rufende Stimme. Die Galerie in Dresden
hat von ihm eine Landschaft mit der Flucht nach Ägypten: der
Fluss, der die grossartige Landschaft durchströmt, ist im Hinter-
grunde mit einer Bogenbrücke überspannt und bildet im Mittel-
grunde einen kleinen Wasserfall, rechts im Hintergründe eine
Ortschaft, vorn in der Mitte ein Quell, aus dem ein Mädchen
Wasser schöpft, während eine Wäscherin, der ein Hirt ein Stück-
chen vorbläst, neben ihrem Korbe wartet, links im Mittelgrunde
auf dem Waldwege die heilige Familie; und eine Küstenland-
schaft mit Acis und Galatea, links das leichtgewellte Meer, rechts
ein bewaldetes Vorgebirge, von dem ein Wasserfall herabstürzt,
in der Mitte des Mittelgrundes eine Hafenstadt, am Horizont eine
Insel, vorn am Ufer harren Nereiden mit dem Muschelwagen, in
der Mitte unter einem Zelte kniet Galatea vor dem Flussgott
Acis, zu Füssen des Paares zügelt ein Liebesgott zwei Tauben,
der Cyklop Polyphem liegt rechts oben neben seiner Herde
(Nr. 730 und 731); ebendort eine Kopie nach Claude Lorrain eine
Landschaft mit dem Hirtenfeste, vorn auf der Wiese tanzen ein
Hirt und eine Hirtin, umgeben von Zuschauern und ihren Herden,
links strömt ein überbrückter Fluss, rechts liegt die Stadt am
Fusse des Gebirges (Nr. 732). Die Berliner Galerie besitzt von
Claude Lorrain eine italienische Küstenlandschaft mit der Ruine
eines korinthischen Tempels, zu dem eine Bogenbrücke führt, vor
der Brücke eine Schäferin und ein die Flöte blasender Schäfer,
rechts ein Zelt zwischen Bäumen und in der Ferne die Meeres-
bucht mit Schiffen; und eine heroische Landschaft, in welcher
Diana den wiederbelebten Hippolyt mit der Nymphe Aricia ver-
bindet, rechts im Walde zwei ruhende Nymphen, die Staffage ist
wahrscheinlich von Filippo Lauri (Nr. 448B und 428). Die Pina-
kothek in München hat von C1. Lorrain vier seiner idyllischen
wirkungsvoll beleuchteten Landschaften: eine Morgenlandschaft mit
Flussmündung in der Ferne, im Vordergrunde Abraham mit Hagar
und Ismael; eine Nachmittagslandschaft, mit Hagar und Ismael
und dem Engel, Gegenstück zur vorigen; eine idyllische Landschaft
bei Sonnenuntergang mit Hirtenstaifage; und ein Seehafen bei
Sonnenaufgang mit dem Titusbogen und Staffage von Boots-
knechten; ebendort von einem Nachahmer eine italienische Land-
schaft mit einer Hirschjagd, und eine Abendlandschaft mit Bäumen
und einem Fluss (Nr. 1324-1329). In der Czerninschen Galerie
zu Wien von Claude eine Waldlandschaft mit Staifage von Filippo
Lauri, Johannes predigt dem Volke (Nr. 146); im Museum zu
Schwerin_eine alte Kopie nach ihm eine römische Landschaft,
im Vordergrunde ein Hirt und eine Hirtin bei ihrer Schaf- und