des
Meister
17. Jahrhunderts.
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iu- der Wüste von feurigen Schlangen überfallen und Moses auf
die eherne Schlange deutend, im Hintergrunde das Lager der
Israeliten; ebendort eine Schulkopie nach Poussin Moses, das
Wasser aus dem Felsen schlagend, und die schöpfenden Israeliten
(Nr. 327 und 328). Von ihm in der grossherzoglichen Galerie zu
Mannheim der Tanz um das goldene Kalb; und Moses umgeben
vom Volke Israel beschwört das Rote Meer, aus welchem die
Leichen der ertrunkenen Ägypter gezogen werden (Nr. 304 u. 305);
in der Harrachschen Galerie zu Wien eine Gebirgslandschaft mit
einer antiken Stadt im Mittelgrunde, yorn drei Mädchen als
Staifage (Nr. 149); im Museum zu Gotha die Auffindung des
kleinen Moses (Nr. 548); im städtischen Museum zu Königsberg
eine alte Kopie des Selbstbildnisses des Künstlers (Nr. 63); in der
Kunstsammlung zu Basel Bacchus mit Gefolge (Nr. 208); im
Kantonal-Museum zu Freiburg in der Schweiz eine Skizze der
Tod Abels (Nr. 36).
Gaspard Dughet, genannt Gaspard Poussin, geboren zu Rom
1613 von französischen Eltern, gestorben daselbst 1675, Schüler
und Schwager Nic. Poussins und dessen bedeutendster Nachfolger
auf dem Gebiete der Landschaftsmalerei, thätig in Rom. Der
Landschaftsstil Gaspards ist der heroische, wie der des Nic. Poussin,
aber heiterer, freier und schöner in der Farbe als bei diesem; seine
Sturrnlandschaften mit Gewittern und Wolkenschatten sind be-
sonders berühmt. In den Bildern Gaspards redet die Natur eine
gewaltige Sprache, in den Formen herrscht das Hochbedeutende;
sein Landschaftstypus, der lange Zeit von den Künstlern aller
Länder nachgeahmt wurde, mit Ausnahme der Holländer, der
Ruisdaels und ihrer Nachfolger, welche ein eigenes Ideal aufstellten,
giebt eine jungfräuliche Natur, in welcher die Spuren der Menschen-
hand nur als Beiwerke, hauptsächlich als Ruinen der Vorwelt,
auch als einfache Hütten zum Vorschein kommen. Das Menschen-
geschlecht, welches diese Gegenden bevölkert, gehört entweder der
Fabelwelt oder der heiligen Geschichte oder dem Hirtenleben an;
der Eindruck des Ganzen ist daher ein heroisch-pastoraler. In
der Galerie zu Dresden befinden sich eine Anzahl der Werke des
Gaspard Dughet: eine Landschaft mit einem See, den Berge um-
Schliessen, vorn Weideland, über das ein halbnackter Hirt eine
Herde treibt, auf dem See ein Kahn; eine Campagnalandschaft,
im Mittelgrunde eine waldige Schlucht mit Wasserfällen, vorn zwei
nur halb bekleidete Leute; eine Berg- und Waldlandschaft, durch
welche ein Hirt seine Schafherde treibt, vorn zwei halbnackte
Gestalten; und eine waldige Berglandschaft, vorn am Wege zwgi
ruhende Männer (Nr. 733-736); ebendort von Schülern und Nach-
ahmern des Meister: ein Motiv von Tivoli mit dem Wasserfall;