des
Meister
und 17. Jahrhunderts.
597
französischen Überlieferung treu, obgleich sein "Jüngstes Gericht"
im Louvre durch die Kühnheit der Komposition und die Anordnung
der Gruppen an Michelangelo erinnert. Aus der Schule des
Francois Clouet besitzt die Galerie zu Dresden das Bildnis der
Jeanne de Pisseleu, Herzogin von Etampes, Halbiigur auf grauem
Grunde, in der rechten Hand ein Stiefmütterchen haltend (Nr. 713);
aus derselben Schule; in der Berliner Galerie, das Bildnis
Heinrichs II. von Frankreich, Brustbild unter Lebensgrösse; und
das Bildnis des jungen Herzogs von Anjou, Brustbild unter Lebens-
grösse, Gegenstück zum vorigen (Nr. 472 und 475). Zwei Bild-
nisse in der kaiserlichen Galerie zu Wien, das des Königs Karl IX.
von Frankreich, im zwanzigsten Lebensjahre, in ganzer Figur,
lebensgross "dargestellt; und das Bildnis Karls IX. im elften
Lebensjahre, als Brustbild unter Lebensgrösse (Nr. 627 und 628)
werden dem Francois Clouet selbst zugeschrieben. Das Bildnis
eines jungen Mannes in schwarzem Barett, durch sorgfältige Be-
handlung, grosse Zartheit der Empiindung und liebenswürdige Fein-
heit des silbergrauen Tons ausgezeichnet, in der Pinakothek zu
München, wird für Jehan Olouet den Ält. in Anspruch genommen,
dürfte aber doch wohl, ebenso wie das Brustbild der Herzogin
Claudia von Lothringen, Tochter Heinrichs II. von Frankreich,
dem Frangois Olouet angehören (Nr. 1314 und 1315). Aus der
Schule des älteren Jehan Clouet sollen im Museum zu Hannover
stammen: das Brustbild eines Mannes mit rotbraunem Vollbart;
das angebliche Brustbild des Herzogs de Gosse Brissac, Marschalls
von Frankreich, Gegenstück zum vorigen; das angebliche Brust-
bild Jakobs 1., Königs von England (Nr. 143-145); ebendort,
dem Frangois Olouet zugeschrieben, das Brustbild einer vornehmen
jungen Dame (Nr. 146). Im Städelschen Institut zu Frank-
furt a. M. von Francois Clouet das Bildnis einer vornehmen Dame
in Witwentracht, in Halbflgur (Nr. 60 a); im Museum zu Schwerin,
aus der Schule der Clouets, das kleine Brustbild eines jüngeren
Mannes mit schwarzem Barett (Nr. 144); im Germanischen Museum
zu Nürnberg von Frangois Clouet ein weibliches Brustbild
(Nr. 86). Von Fhangois Quesnel, geboren um 1540 in Edinburgh,
gestorben 1619 zu Paris, besitzt das Ferdinandeum zu Innsbruck
die Darstellung einer Schlacht (Nr. 891).
Meister des 17. Jahrhunderts. Einzelne Maler, wie bei-
spielsweise Louis le Nain, folgen im Anfang des 17. Jahrhunderts
noch der älteren französisch-niederländischen Art, andere, wie
Martin Freminet, haben sich in Italien nach Caravaggio ausgebildet,
Im ganzen war zur Zeit der Minorität Louis' XIII. (1610-1613)
die französische Malerei stark im Rückgange begriffen; die Schule
von Fontainebleau bestand nur noch aus wenigen Künstlern, und