Meister des
und 19. Jahrhunderts.
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fällt ein Strahl herab (Nr. 439); im Museum zu Leipzig der
heilige Hieronymus in Verzückung von der Bibel emporschauend,
hinter ihm durch eine Grotte ein Blick in bergige Ferne (Nr. 36).
Das Museum in Darmstadt besitzt zwei in der Art des Murillo
gemalte Bilder, welche vielleicht von Cerezo herrühren: ein Engel,
eine halberwachsene Jungfrau auf dem Wege zum Himmel ge-
leitend, in lebensgrossen Knieüguren; und Maria mit 12 Sternen
um das Haupt, hält vor sich das stehende Christkind, welches in
der Rechten das Kreuz fassend, der Schlange den Kopf zertritt,
in der Glorie ringsum vier Engelköpfe (Nr. 642 und 643).
Josä Antolines, geboren in Sevilla 1639, gestorben in Madrid 1676,
ist in der Pinakothek zu München durch eine Concepcion, Maria
von Engeln gen Himmel getragen, von einer Engelglorie umgeben,
über ihrem Haupte der heilige Geist in Gestalt einer Taube, und
einen heiligen Hieronymus vertreten; beide Bilder zeigen den
spanischen Nationalcharakter in ihrer visionären Farbenglut (Nr. 1310
und 1311). Von Juan de Alfaro y Gomez, geboren zu Gordova 1640,
gestorben zu Madrid 1680, Schüler des Antonio del Oastillo, dann
des Velasquez, hat die Harrachsche Galerie in Wien eine Nonne
auf den Stufen ihres Hausaltars knieend, an ihren Knieen liegen
Ketten (Nr. 340). Mlquel March, geboren um 1643 zu Valencia,
gestorben daselbst 1670, Schüler seines Vaters Esteban March zu
Valencia, der ein Schüler des Orrente war, ist Schlachtenmaler.
Von ihm im Museum zu Schwerin eine grosse Schlacht auf
weiter Ebene (Nr. 629). Von unbestimmten Spaniern des 17. Jahr-
hunderts besitzt die Galerie in Dresden: die Beweinung Christi,
von einem Nachahmer des Ribera; und die heilige Gassilda in
ganzer Figur (Nr. 708 und 709).
Meister des 18. und 19. Jahrhunderts. Gegen Ende des
17. Jahrhunderts erlosch in Spanien die Blüte der einheimischen
Kunst; der aus Italien herübergekommene Schnellmaler Luca Gior-
dano trug viel dazu bei, ein faustfert-iges Losgehen auch bei den
spanischen Künstlern in Aufnahme zu bringen. Noch einmal tritt
in der Zopfzeit in Francisco Josä de Goya y Lucientes ein grosses
Talent hervor, aber von ihm so wenig, wie von anderen Meistern
des 18. Jahrhunderts sind Werke in die deutschen Galerien ge-
langt, allenfalls mit einer Ausnahme. Angeblich von Alonso de
Tobar, geboren 1678 zu Higuera, gestorben 1758 zu Madrid, einem
guten Nachahmer des Murillo, befindet sich im Museum zu
Leipzig ein Bild Joseph mit dem eingeschlafenen Christuskinde
auf dem Schosse, welches einen Lilienstengel in der Hand hält
(Nr. 240). Auch von spanischen Malwerken des 19. J ahrhundertg
haben die deutschen Galerien wenig aufzuweisen. Mariano For.
tuny y Oarbö, geboren 1838 zu Reus in Katalonien, studierte in
Ehe, Cicerone. IV. 38