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DPHIÄICII.
Annibale Garracci gebildet, thätig vornehmlich zu Rom, ist ein aus-
gezeichneter Landschafts- und vornehmlich Marinemaler. Das
Berliner Museum hat von ihm die Befrachtung eines Seeschiffs
im Hafen, zur Linken ein reicher Renaissancebau mit einer Ter-
rasse, zur Rechten eine grosse Galeere, in der Sänlenhalle des
Baues ein Edelmann, einer armen Familie Almosen gebend
(Nr. 418). Clodio Coello, geboren 1621 in Madrid, gestorben da-
selbst 1693, Schüler des Francisco Rizi zu Madrid, vorwiegend
duselbst thätig, ist einer der letzten spanischen Meister, welche
noch den alten Überlieferungen folgten, giebt sich aber doch schon
stark der Nachfolge des Rubens hin, den er offenbar studiert hatte.
In der Pinakothek zu München der über ein Gewässer schreitende
heilige Petrus, in üppiger Formgebnng und blühendem Kolorit
(Nr. 1309); im Städelschen Institut zu Frankfurt a. M. das
Bildnis König Karls II. von Spanien, als Brustbild (Nr. 58a). An-
geblich von Ignacio Iriarte, geboren 1620 zu Azcoitia, gestorben
1685 zu Sevilla, dem Freunde und Mitarbeiter Murillos, hat das
Museum in Leipzig eine Landschaft mit Ruinen, stafiiert mit
der heiligen Familie (Nr. 116). Juan de Valdes Leal, geboren zu
Cordova 1630, gestorben zu Sevilla 169], Schüler Antonio del
Castillos in Sevilla, unter dem Einflüsse Murillos weiter gebildet,
thatig zu Sevilla, ist in der Galerie zu Dresden durch den
heiligen Basco von Portugal vertreten: der Dominikaner steht vor
dem Kloster, breitet die Arme entzückt auseinander und erhebt
das Antlitz nach rechts, von wo ein Lichtstrahl es erleuchtet, links
im Mittelgrund ein zweiter Mönch in gleicher Stellung, im Hinter-
grunde noch andere Mönche. oben läutet ein Teufelchen die Glocke
(Nr. 707); in der Sammlung zu Lützschena der heilige Bruno
mit einem Laienbruder, dem er eine Schrift diktiert unter einem
Baume im Regen sitzend, ohne dass beide vom Regen getroEen
und in ihrer Beschäftigung gestört werden (Nr. 82). llIateo Cerezo,
geboren zu Burgos 1635, gestorben zu Madrid 1675, Schüler seines
Vaters Mateo und des Juan Carreüo de Miranda in Madrid unter
dem Einilusse des Murillo und des van Dyck ausgebildet, ist vor-
nehmlich zu Madrid, zeitweilig in Burgos, Valladolid und Valencia
thätig. Die Berliner Galerie hat von ihm Christus am Kreuze,
den Blick iiehend nach oben gewendet, im Hintergründe düstere
Landschaft (Nr. 408B); in der Czerninschen Galerie in Wien die
büssende Magdalena (Nr. 45); in der Harrachschen Galerie da-
selbst Maria in der Glorie von Engeln emporgetragen und von
Engelchören umgeben, die Apostel beim Grabe der Erscheinung
nachblickend (Nr. 338); im Museum zu Kassel Johannes der
Täufer inder Wüste, mit einem Fell und einem roten Mantel be-
kleidet, über seinem Haupte eine sternartige Glorie, vom Himmel