17. Jahrhunderts.
Meister des
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einzelne Stellen von sorgsamster Durchführung. Ebendort von
Velasquez: die Familie des Künstlers in einem grossen Gemache,
Juana, dessen Gattin, umgeben von Kindern und Enkeln, dahinter
zwei Männer, im Hintergründe sieht man das Atelier des Künstlers,
der Meister an der Staffelei stehend mit dem Bildnis einer Dame
beschäftigt, eine Dienstmagd führt ihm ein Enkelchen zu (Nr. 622).
Es ist wieder ein Hauptbild des Meisters, ausgezeichnet durch
tiefen, duftigen Gesamtton, Unmittelbarkeit der Auffassung und
technisch kühne Wiedergabe der Erscheinung. Ebendort von ihm
der lachende Bursche, in halber lebensgrosser Figur, offenbar eine
Naturstudie, und wahrscheinlich Juan de Pareja, der Schüler des
Velasquez (Nr. 623). Die Scheck-Galerie in München enthält
einige vorzügliche Kopien nach Velasquez: das Bildnis König
Philipps IV., nach dem Original in Madrid von Lenbach; das
Reiterbildnis Philipps IV. nach dem Original im Palazzo Pitti,
von Hans von Marees; das Bildnis des Infanten Baltasar Carlos
zu Pferde, nach dem Original in Madrid, von Ernst Liphart; und
das Bildnis des Alonso Cano, nach dem Original in Madrid
kopiert von E. v. Liphart (Nr. 206-209). In der Czerninschen
Galerie zu Wien eine Kopie nach dem Bildnisse König Philipps IV.
von Velasquez (Nr. 204); und ein Knabenkopf (Nr. 149); in
der Harrachschen Galerie daselbst von ihm das Bildnis eines
spanischen Infanten, als Knaben, im Ornat eines Kardinals,
in ganzer lebensgrosser Figur (Nr. 306); in der Kunsthalle zu
Hamburg, angeblich von ihm, das Bildnis eines spanischen
Edelmannes; und Ignaz von Loyola auf den Knieen vor dem
Bilde der Madonna (Nr. 182 und 183); im Stadelschen Institut
zu Frankfurt a. M. von ihm das Bildnis des Kardinals Borja,
Brustbild; und das Bildni der Infantin Margarita, Tochter
König Philipps IV. in ganzer Figur (Nr. 57 und 58); in der
Nostizschen Galerie zu Prag das Brustbild eines Mannes, in
schwarzer Kleidung und weissem Faltenkragen (Nr. 258). Das
Museum in Breslau besitzt das Bildnis eines jungen Mannes,
lebensgrosses Brustbild, in der Art des Velasquez (Nr. 118); im
Museum zu Darmstadt zwei mit seinem Namen bezeichnete, aber
wohl nicht von ihm herrührende Bilder: das lebensgrosse Bildnis
eines kleinen Mädchens in ganzer Figur, auf landschaftlichen:
Hintergrunde; und eine Mutter mit einem vor ihr liegenden toten
Kinde, einen heiligen Bischof aniiehend, dass er dasselbe wieder
zum Leben erwecke (Nr. 638 und 639); in der Galerie zu Olden-
burg eine Kopie nach ihm, das Bildnis des Kardinal-Infanten
Fernando (N13 104). Von Antonio Pereda, geboren in Valladolid
um 1599, gestorben 1669 in Madrid, der im Kolorit dem Murillo
gleichsteht, hat die Pinakothek in München das Bildnis eines