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Spanien.
Pereira, geboren in Portugal, thütig in Sevilla, etwa von 1579
bis 1583, hat die Galerie in Dresden den heiligen Onofrius,
knieend, nur mit einem Blätterschurz bekleidet, aus den Händen
des Engels das heilige Abendmahl empfangend, im Mittelgrunde
derselbe Heilige und ein besuchender Mönch, im Hintergründe
beide in der Grotte knieend (Nr. 675). Alonso Sanchez Coello, ge-
boren zu Benifayro im Beginn des 16. Jahrhunderts, gestorben 1590
zu Madrid, Schüler des Antonis Mor zu Madrid, thätig in Lissa-
bon und Madrid, gehört zu den Malern, welche sich im Kolorit
nach den späteren Venezianern bildeten. Er war hauptsächlich
Bildnismaler. In der Galerie zu Berlin befindet sich von ihm
ein Bildnis Philipps II. von Spanien, in reicher Rüstung, lebens-
gross, in ganzer Figur (Nr. 40613); in der kaiserlichen Galerie zu
Wien das Bildnis einer vornehmen Dame in schwarzer Kleidung,
in ganzer Figur, lebensgross; und das Bildnis einer vornehmen
Dame in roter Kleidung, ebenfalls in ganzer Figur und lebensgross
(Nr. 603 und 604); im Museum zu Breslau das Bildnis des Don
Juan d'Austria, des Siegers von Lepanto, in ganzer Figur, lebens-
gross (Nr. 220); in der Harrachschen Galerie zu Wien das Bildnis
der Königin Isabella von Spanien, Brustbild, etwas unter Lebens-
grösse; und ein männliches lebensgrosses Brustbild in Rüstung und
schmalem Faltenkragen (Nr. 307 und 329). Juavz Femandez
Navawetc, genannt el Mudo (der Stumme), geboren zu Logranno 1526,
gestorben zu Madrid 1579, soll ein Schüler Tizians gewesen sein.
Von ihm im Museum zu Darmstadt das lebensgrosse Bildnis
einer vornehmen Dame in halber Figur (Nr. 636). Juan Pantoja
de la Cruz, geboren zu Madrid 1551, gestorben daselbst um 1609,
genoss den Unterricht des Alonso Sanchez Ooello und soll sich in
Rom weitergebildet haben. Nach seiner Rückkehr malte er fast
ausschliesslich Bildnisse der Mitglieder des königlichen Hauses.
Er ist einer der ausgezeichnetsten spanischen Porträtmaler, der
venezianischen Schule verwandt. Die kaiserliche Galerie in Wien
hat von ihm das Bildnis eines kaum zweijährigen Kindes, lebens-
grosses Kniestück; und das Bildnis einer spanischen Prinzessin
von etwa drei Jahren, in ganzer lebensgrosser Figur (Nr. 609
und 610); in der Pinakothek zu München die Bildnisse des Erz-
herzogs Albrecht von Österreich und seiner Gemahlin Infantin.
Isabella, Tochter Philipps H. von Spanien, noch in ziemlich
trockener Wiedergabe der Natur bei liebevoller und zarter Be-
handlung der Kleidung (Nr. 1277 und 1278). Francisco Ribaltco,
geboren in Castellon de la Plane. 1551, gestorben in Valencia 1628,
hatte in Italien nach Sebastian del Piombo studiert, in seinen
eigenen Bildern zeigt sich Horentinische Art der Zeichnung und
venezianischen Kolorit. Die Pinakothek in München besitzt von