Volltext: Malerei (Bd. 4)

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Belgien und Holland. 
breitstein (Nr. 721); in der Kunsthalle zu Karlsruhe eine Ansicht 
aus Venedig (Nr. 643). Louis Gallait, geboren zu Tournay 1812, 
gestorben zu Brüssel 1887, gebildet in Tournay, Antwerpen und 
Paris, thätig in Paris und Brüssel, gehört zu den belgischen 
Historienmalern, welche sich in Nachahmung der alten holländischen 
Meister und in der Schule der Franzosen eine glänzende kolo- 
ristische Fertigkeit angeeignet hatten und dieselbe in grossen 
historischen Zeremonienbildern verwerteten. Von ihm hat die 
Neue Pinakothek in München einen Mönch, Arme speisend 
(Nr. 239); die städtische Kunstsammlung zu Mannheim einen 
Krieger im Harnisch und Lederkoller, Studie (Nr. 41); das Städelsche 
Institut zu Frankfurt a. M. die Abdankung Kaiser Karls V. zu 
gunsten seines Sohnes Philipp H. zu Brüssel, Wiederholung eines 
grösseren für König Wilhelm II. der Niederlande ausgeführten 
Bildes (Nr. 460); im Museum zu Köln das Bildnis der Frau 
Michels (Nr. 964a); in der Berliner Nationalgalerie ein Kapu- 
ziner vor einem Felsblock sitzend, Hüftbild; und „Egmonts letzte 
Stunde": Egmont schaut beim Dämmern des Morgens aus seinem 
Kerker herab auf den Markt zu Brüssel, wo sein Schafott aufge- 
schlagen wird, der Bischof von Ypern im Lehnstuhle neben ihm 
an dem von Lampenlicht erleuchteten Tische, erhebt die Rechte, 
um Egmont von dem Schreekensbilde zurückzuhalten, Figuren bis 
zum Knie, bezeichnet 1858 (Nr. 83 und 84). Nicaise de Keyser, 
geboren zu Sandvliet bei Antwerpen 1813, gestorben daselbst 1887, 
war der Sohn eines Bauern, kam auf die Akademie in Antwerpen 
und bildete sich durch Reisen in Italien, Frankreich, England und 
Deutschland weiter aus. Anfangs malte er kirchliche Bilder, später 
wendete er sich der Sclilachtenmalerei zu und noch später dem 
historischen Genre und der Porträtmalerei. Die Neue Pinakothek 
in München besitzt von ihm einen Mönch bei einem Almosenstock. 
(Nr. 421); im Museum zu Köln eine kleinere Wiederholung seines 
Bildes „die Schlacht bei Wer-ringen", das Gemälde stellt den 
Augenblick nach der Schlacht dar, Herzog Johann der Siegreiche 
hält zu Pferde auf der leichenbedeckten Walstatt, umgeben von 
seinen Edlen, vor ihm sammeln sich die Gefangenen (Nr. 967a); 
in der Nationalgalerie zu Berlin der Giaur, ein jugendlicher Mann 
in der Mönchskutte, an der Pforte der Klosterkirche sitzend, nach 
Byrons Gedicht; und der Tod der Maria de Medicis in der Ver- 
bannung in Köln, umgeben von einer Nonne, einer Kammerfrau 
und einem greisen Dominikaner, im Hintergrunde, in der geöffneten 
Thür, durch welche der Priester mit den Sterbesakramenten sich 
entfernt, erscheinen zwei Edelleute (Nr. 159 und 160); in der 
Kunsthalle, zu Hamburg Römische Pifferari, Siesta haltend 
(Nr. 4.31).
	        
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