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Holland.
den Schlittschuhlauf auf einem gefrorenen Flüsse, vorn ein Herr
und'eine Dame im einspännigen Schlitten; und das Kugelspiel auf
einem gefrorenen Flusse, Gegenstück zum vorigen (Nr. 1827
und 1828); im Museum zu Schwerin ein gefrorener Strom, von
zahlreichen Schlittschuhlüufern bedeckt, eine Gruppe vorn ist
bildnisartig dargestellt, auf dem Eise verschiedene Erfriscl1ungs-
buden (Nr. 34); im Museum zu Hannover angeblich von ihm
eine kleine unbedeutende YVinterlandse-haft mit Schlittschuhläufern
und Schlittenfahrern (Nr. 10); im Museum zu Leipzig eine Winter-
landschaft mit vielen Menschen auf der Eisiiüche (Nr. 551); in der
Kunsthalle zu Hamburg zwei Winterlandschaften mit belebter
Eisfläche (Nr. 2 und 3). Gewwd Ter Borch, geboren zu Zwolle 1617,
gestorben zu Deventer 1681, nach dem ersten Unterrichts bei
seinem Vater Gerard weiterausgebildet in Amsterdam und vor-
nehmlich in Haarlem unter dem Einflusse des Frans Hals und als
Schüler des P. Molyn, ferner durch selbständige Benutzung der
Vorbilder von Tizian, Rembrandt und Velazquez, ist nach längeren
Reisen in Deutschland, Italien, Spanien, England und Frankreich
in Deventer thätig. Er malt Bildnisse und Genrebilder, namentlich
Szenen aus der vornehmen Gesellschaft, deren Manieren er voll-
ständig trifft. Die Galerie in Dresden besitzt von ihm: den
briefschreibenden Offizier im Brustharniseh, vor ihm der wartende
Trompeter; eine Dame im goldbesetzten Atlaskleide, sich im
Schlafzimmer die Hände waschend; die Lauteuspielerin im rosa
Atlaskleide, nach einem jungen, ihr gegenühersitzenden Kavalier
blickend, Kniestück; eine Dame im weissen Atlaskleide in ihrem
Gemache stehend; und der brieiiesende Offizier, vor ihm der Trom-
peter, zwischen beiden ein dritter Krieger mit der Thonpfeife
(Nr. 1829-1833). Das Museum in Berlin besitzt: die berühmte
sogenannte „Väterliche Ermahnung", ein junger Offizier, auf einem
Stuhle sitzend, spricht zu einer vor ihm stehenden in weisse Seide
gekleideten Dame, neben dem Offizier sitzt eine zweite Dame, aus
einem Weinglasse trinkend; das Bildnis des Herrn von Marien-
burg, Halbligur in etwa ein Drittel Lebensgrösse, das Bildnis der
Gattin des vorigen und Gegenstück zu demselben; das Bildnis
eines Mannes in ganzer Figur, in etwa ein Drittel Lehensgrösse;
das Bildnis eines jungen Mannes, in derselben Art wie das vorige;
der Raucher, ein junger Mann im Waffenrock, an einem Tische
sitzend, Kniestück; und die Familie des Schleifers, die Frau mit
dem Töchterchen, an einem Schuppen der Schleifer an dem von
einem liiiaultier getriebenen Schleifstein, neben ihm ein junger
Mann (Nr. 791, 791 A-F und 793); ebendort von ihm das Konzert,
eine junge Dame in weissseidenem Kleid streicht die Viola di gamba,
Weiter zurück eine zweite Dame am Spinett (Nr. 79lG). In der