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Holland.
Kinder (Nr. 290); in der Sammlung zu Lützschena ein Kavalier
und eine Dame beim Brettspiel, denen ein zweiter Kavalier und
eine die Guitarre spielende Dame zusehen (Nr. 138). Adriaen
van der Werff, geboren 1659 zu Kralingen bei Rotterdam, ge-
storben daselbst 1722, Schüler des Eglon van der Neer, ansässig
in Rotterdam, aber auch wiederholt in Düsseldorf als Hofmaler
des Kurfürsten Johann Wilhelm von der Pfalz thätig. Seine
Bildnisse, seine biblischen und mythologischen Darstellungen, die
er mit grosser Feinheit ausführte, wurden zu seiner Zeit über-
mässig hochgeschätzt; sie erinnern an die Arbeiten von F. Mieris,
bleiben aber hinter denselben zurück. Die Galerie in Dresden
hat von ihm eine Anzahl Bilder: eine Schäferszene im Park; ein
Familienbildnis, die Eltern und drei Kinder in einem üppigen
Garten; Lot mit seinen Töchtern in der Felsenhöhle; Venus und
Amor in einer Felsenlandschaft; ein Einsiedler in der Grotte,
Kniestück; die nackte Magdalena vor Felsen und Bäumen sitzend;
das Urteil des Paris; Maria mit dem Jesusknaben und dem kleinen
Johannes; die Verkündigung; Diogenes mit der Laterne durch
das Volksgewühl schreitend; ein Herr und eine Dame beim Schach-
brett; und die Verstossung der Hagar, Sarah steht im Hausfiur
(Nr. 1812-1823); in der kaiserlichen Galerie zu Wien das Bildnis
eines Mannes, als Kniestück in kleinem Format; und in der Art
des Meisters ein singender Jüngling in halber Figur und kleinem
Format (Nr. 1383 und 1384). Die Pinakothek in München besitzt
von Adr. van der Werft" fast alle die Werke, welche derselbe für
den Kurfürsten Johann Wilhelm von der Pfalz gemalt hat; sie
geben die heilige Magdalena, ein Eccehomo, die Grablegung Christi,
Diana und Kallisto u. a., 15 Bilder schildern die Mysterien der
katholischen Kirche von der Verkündigung bis zur Krönung
Mariae (Nr. 438-467). Von ihm besitzt das Museum in Schwerin
ein kleines Selbstbildnis des Meisters in Halbfigur, von 1679; ein
kleines Bildnis der Gattin des Malers, Gegenstück zum vorigen;
zwei Schachspieler im Morgenanzuge, der Meister selbst und ein
Freund; Delila, dem Simson die Locken abschneidend, von links
her blickt der Kopf eines Philisters; und eine Kopie nach dem
Originale in Karlsruhe, Adam und Eva aus dem Paradiese ver-
jagt (Nr. 1112-1116); .im Museum zu Kassel: die heilige Familie
in einer Landschaft am Fusse eines felsigen Abhanges; ein Schäfer
im Vordergrund eines Gartens sitzend, im Begriff einem jungen
Mädchen, das neben ihm ruht, ein Lied auf der Flöte vorzublasen;
Flora mit Kindergenien, Deckengemälde in einem grünlichen Braun-
grau; vier schwebende Putten, Deckengemälde; und drei Putten
mit Blumen, ebenfalls Deckengemälde, alle drei von eigenartiger
Grazie und Schönheit (Nr. 286-290); im Museum zu Braun-