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Italien.
schaft Christus mit den beiden Jüngern auf dem Wege nach Emmaus
(Nr. 1). Ebendort eine Beweinung Christi, aus der Schule von
Padua um 1470-1480, der Leichnam von Maria und Johannes
unterstützt (Nr. 1144).
An der Spitze der Maler von Vicenza, bei denen sich die Ein-
Hüsse der Paduaner und der Venezianischen Schule mischen, steht
Bartolomco Montagna, geboren um 1450, gestorben 1523, welcher
oft eine würdevolle und energische Auffassung der Charaktere und
eine kräftige tiefe Färbung zeigt. Eine aus der besten Zeit des
Meisters stammende thronende hieria mit dem Kinde und Heiligen
bewahrt die Galerie in Berlin (Nr. 44), vor dem Throne der heilige
Homobonus, einem knieenden Armen ein Almosen reichend," dann
der heilige Franziskus und hinter ihm der kleinere knieende Stifter
Bernardino da Feltre, der erste Gründer von Pfandhäusern in
Italien; im Museum zu Stuttgart ein in der Bezeichnung nicht
ganz sicheres Bild: Maria krönt die heilige Brigitte, während das
Christuskind der heiligen Katharina den Ring an den Finger steckt,
in den hVolkerr drei singende Engel (Nr. 134); im Museum zu
Schwerin Christus mit der Siegesfahne, zu den Seiten die Apostel
Paulus und Petrus, in einer einfachen Felsenlandschaft (Nr. 697), und
die Kreuztraguug (Nr. 698): Christus von einem Schergen gefolgt,
trägt das Kreuz, von rechts her kommen hlaria, hrlegdalena und
Johannes, im Hintergrunde Mauern und Türme im Stile des ita-
lienischen Mittelalters. Giovanvn" Buonconsigli, genannt ü Mare-
scalco di Vinccnza, geboren daselbst, gestorben wahrscheinlich zu
Venedig zwischen 1530 und 1539, erreicht Montagna. nicht im Ernst
der Charaktere und in der Schönheit der Gestalten, wohl aber in
der gesättigten Tiefe der Färbung. Von ihm im Museum zu
Breslau eine Maria mit dem Kinde, Johannes Bapt. und dem
heiligen Stephan (Nr. 652); die Echtheit des Bildes erscheint indes
nicht ganz zweifellos. Der früheste Renaissancemaler der Schule
von Verona ist Vittore Pisano, genannt Pisa-nello, geboren um 1380,
gestorben 1451, vielleicht zu Rom, vornehmlich in Verona thätig.
Er lehnt sich an G. da Fabriano an, bringt aber den neuen Stil
erst in schüchterner Weise zum Ausdruck. Im Museum zu Berlin
von ihm eine Anbetung der Könige (Nr. 95A): Maria mit dem
Kinde sitzt vor einer Hütte; die Könige und ihre Begleiter scheinen
zum Teil Porträtfiguren zu sein. Von Liberale da Verona, genannt
Liberale di Jacomo, geboren 1451 zu Verona, gestorben 1536, als
Miniaturmaler mutmasslich Schüler des Stefano dei Libri, später
mit Fresken und Tafelgemälden beschäftigt, besitzt das Museum in
Berlin den heiligen Sebastian von Pfeilen durchbohrt, links eine
Ruine mit korinthischen Säulen, rechts die Ruine eines Triumph-
bogens mit Zuschauern (Nr. 46A). lilranccsco Morone (1474-1525),