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Holland.
nische, in der ein halbgefüllter Römer steht, umgeben von Früchten
und Blumen (Nr. 427). Von Oornelis Krugs, geboren um 1622,
thätig in Leiden und hier wahrscheinlich bald nach 1652 gestorben,
hat das Museum in Gotha einen Frühstückstisch, zum Teil etwas
roh ausgeführt (Nr. 125). Johcm Potheuck, geboren 1626 zu
Leiden, gestorben ebenda 1669, ist im Museum zu Hannover
durch ein Stillleben von Früchten vertreten (Nr. 398). In der
Kunsthalle zu Karlsruhe ein Stillleben von Büchern, einer Kerze,
einem Totenschädel, dem Bildnis van Dycks u. s. w., eine sogenannte
Vanitas, von Jacques de Claeuw, der von 1642 bis nach 1676 in
Dordrecht, Haag und Leiden thatig war (Nr. 766). Johann Murtel,
geboren zu Leiden 1650, gestorben daselbst 1719, ist in der Har-
rachschen Galerie in Wien durch zwei Stillleben vertreten: ein
Frühstück von Melonen, Weintrauben, Kastanien u. s. w. bei einer
Eiche, belebt von Insekten; und verschiedene Früchte auf einem
mit einem Relief gezierten Säulenfusse liegend, wieder durch In-
sekten belebt (Nr. 5 und 6). Von Martinas Nellius, 1674 bis
nach 1705 in Leiden, hat das Museum von Gotha ein Stillleben
von einer Auster, Citrone und Quitte, daneben ein Schmetterling
und eine Fliege (Nr. 271). Vermutlich von demselben Nellius be-
finden sich im Museum zu Schwerin: ein Frühstückstisch mit einer
Schüssel, welche mit Erdbeeren gefüllt ist u. a.; und ein Früh-
stückstisch, auf dem sich neben einer aufgemachten Auster ein
Blatt des Delftschen Almanachs u. a. befindet, Gegenstück zum
vorigen (Nr. 730 und 731).
Meister von Middelburg, Dordrecht und Rotterdam.
Ein eigentlicher Schulzusammenhang unter den nachstehend auf-
geführten Meistern ist nicht vorhanden. Unter den in Dordrecht
thätigen Meistern stehen Jac. Ger. Cuijp und sein Bruder und
Sohn noch unter dem Einflusse der Hirtenmalerei des Adr. van
de Velde, obgleich eine unmittelbare Einwirkung dieses Meisters
nicht vorhanden ist. Im ganzen zeigt sich bei den in Betracht
kommenden Künstlern die holländische Originalität im Abnehmen
begriifen; Gottfried Schalcken erscheint zwar immer noch höchst
anmutig, gehört aber doch schon zu den Manieristen, und Adr.
van der Werff folgt, wie Ger. de Lairesse, dem Vorbilde Poussins
und artet in das Akademische und Geleckte aus, während der geistige
Gehalt seiner Bilder immer dürftiger wird. Frans Verwilt, ge-
boren um 1615 bis 1620, gestorben 1691 zu Rotterdam, war ein
Schüler oder wenigstens Nachfolger des C. v. Poelenburgh; von
ihm hat das Museum in Kassel eine büssende Magdalena vor der
Felsenhöhle sitzend (Nr. 184); in der Czerninschen Galerie zu
Wien eine Ruhe auf der Flucht nach Ägypten, die heilige Familie
von Engeln umgeben (Nr. 85); im Ferdinandeum zu Innsbruck