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Holland.
vor. Die Dresdener Galerie hat von W. v. Mieris 13 Bilder,
unter diesen einige mythologische Szenen in der Landschaft und
ein AÜen-Cafe (Nr. 1766-1778); in der kaiserlichen Galerie zu
Wien von ihm: ein zorniger Krieger, den Degen ziehend, in einem
gewölbten Bogengange; das Bildnis einer Frau, als Kniestück; und
ein kahlköpiiger Alter, der einer jungen Frau Geld anbietet (Nr. 1020
bis 1022); im Museum zu Schwerin: das Bildnis des Ludolf Back-
huisen als Schönschreibmeister, in halber Figur; eine junge Mutter
mit ihrem kleinen Kinde an der Brust, dem ein älterer Knabe
einen Kuss auf die Wange drückt; ein Wildhändler in seinem
Laden einen Hahn hochhaltend und einer Frau aufweisend, Kopie
nach dem Originale im Louvre; und das Brustbild eines jungen
vornehmen Mannes, nur vermutungsweise dem Meister zugeschrieben
(Nr. 668-671); im Museum zu Kassel eine alte Krämerin in
ihrem Laden, links eine junge Magd (Nr. 283); im Museum zu
Braunschweig Köchin und Fleischverkäufer in der Küche
(Nr. 335); im Museum zu Hannover Joseph und Potiphars Weib,
diese im Schlafgemach knieend, während Joseph entflieht (Nr. 311);
in der Kunsthalle zu Karlsruhe noch einmal Joseph und Poti-
phars Weib, diese hält, auf einem Himmelbett ruhend, den Mantel
des Entüiehenden (Nr. 276). Das Ferdinandeum in Innsbruck
besitzt von W. v. Mieris das Bildnis einer Frau in weissem Atlas-
kleide, Halbügur; und das Bildnis eines Mannes im blauen Atlas-
kleide (Nr. 629 und 630); im Museum zu Darmstadt von ihm
Venus ihren von Schwänen gezogenen Wagen verlassend, sucht
vergeblich Adonis von der Jagd zurückzuhalten (Nr. 451); im
Städelschen Institut zu Frankfurt a. M. eine alte Frau mit einer
halbgefüllten Flasche in der Hand (Nr. 232); im Museum zu
Gotha zwei spielende Mädchen in einem Bogenfenster, hinter
ihnen steht ein Knabe mit einer roten Fahne; und spielende Kinder
in einem weinumrankten Bogenfenster, ein Knabe Seifenblasen
machend, und ein kleines Mädchen, welches ihrer Puppe einen im
Bauer sitzenden Stieglitz zeigt (Nr. 247 und 248); in der Kunst-
halle zu Hamburg eine büssende Magdalena (Nr. 624); in der
Nostizschen Galerie zu Prag eine Frau, im Begriff einem vor ihr
sitzenden Mann in ritterlieher Kleidung einzuschenken (Nr. 183).
Jan van Mieris, geboren 1660 zu Leiden, gestorben in Rom 1690,
Sohn und Schüler des Frans v. Mieris, ist in Leiden und Florenz
thätig. Von ihm im Museum zu Hannover das verliebte Paar,
sie sitzt im Vordergrunde an einem mit Speisen besetzten Tische,
hält auf der Linken einen Papagei und blickt schwimmenden
Auges rückwärts nach einem ihr eine Frucht bietenden Jüngling
(Nr. 312). Bieter Leermanns war noch 1682 am Leben, er ist ein
Schüler Dous und Fr. Mieris des Älteren und in Leiden thätig.