Schule
Leidener
17. Jahrhunderts.
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am Fenster stehend, einem Kanarienvogel im Käfig Wasser gebend,
Brustbild (Nr. 272 und 273); und ebendort in seiner Art Pyramus
und Thisbe, vorn der tote Jüngling, das Mädchen im Begriff sich
den Dolch in die Brust zu stossen, Kopie nach Elsheimer; und
ein männliches Brustbild (Nr. 274 und 275); in der Gzerninschen
Galerie zu Wien ein weibliches Bildnis (Nr. 311); im Städelschen
Institut zu Frankfurt a. M. ein weibliches Brustbild (Nr. 217 b);
im Museum zu Leipzig, angeblich von ihm, das Brustbild eines
Trinkenden (Nr. 333); im Museum zu Gotha ein mit Mieris be-
zeichnetes Bild von meisterhafter Ausführung, ein wasserschöpfendes
Bauernmädehen am Brunnen unter einem Weinstock (Nr. 246);
in der Nostizschen Galerie in Prag eine junge in Atlas gekleidete
Frau, welche Garn haspelt, während ein Mann die YViege schaukelt;
und ein Gelehrter am Tische sitzend (Nr. 272 und 275); in der
Kunstsammlung zu Basel ein Fischhändler, an einer Fenster-
brüstung sitzend, ein Glas Bier betrachtend, das ihm seine Frau
eingeschenkt hat (Nr. 140); in der Sammlung zu Lützschena
eine verlorene von einer Zigeunerin zurückgebrachte Tochter, die
Vergebung der Mutter auf-lebend (Nr. 164). Dominicus van T ol,
geboren zu Bodegraven zwischen 1631 und 1642, gestorben zu
Leiden 1676, ein Schüler G. Dous, ist zu Leiden, vorübergehend
auch zu Amsterdam thatig. Von ihm hat die Galerie in Dresden
den Heringsesser, im Bogenfenster sitzend; und die alte Garn-
winderin, im Bogenfenster sitzend (Nr. 1755 und 1766); das Museum
zu Köln einen Mann am offenen Fenster sitzend, der in der
Rechten ein mit Most gefülltes Glas, in der Linken ein Schwert
hält, vielleicht ein Selbstbildnis des Künstlers (Nr. 671). Jacob
Tooremzliet, geboren zu Leiden 1635 oder 1636, gestorben daselbst
1719, Schüler seines Vaters, des Glasmalers Abr. Toorenvliet, in
Italien, vorzugsweise in Venedig weitergebildet, ist später in Leiden
ansässig. Er wendete sich von der Historie bald dem Sittenbilde
zu und malte in kleinem Massstabe Darstellungen aus dem bürger-
liehen Leben, gut gezeichnet, aber blass und kraftlos gefärbt. In
der Dresdener Galerie befinden sich von ihm: vier Musikanten,
zwei Männer und zwei Frauen, Kniestück; die alte Fischfrau hinter
ihrem Steintisch sitzend, Kniestück; der Rabbiner im schwarzen
Talar, hinter einem Steintisch sitzend, Kniestück; und eine junge
Wildhändlerin unter dem Bogenthor eines Steinpalastes sitzend,
der ein schwarz gekleideter Mann ein Blümchen zureicht, letzteres
vielleicht aus der italienischen Zeit des Meisters (Nr. 1757-1760);
in der kaiserlichen Galerie zu Wien ein Metzger in seinem Laden,
sich einer Frau zuwendend, welche mit ihrer alten Magd bei ihm
eingetreten ist, vorn eine alte Frau, die Gemüse feilbietet u. s. w.
(Nr. 1320); im Museum zu Schwerin der Raucher, kleines Knie-