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Holland.
vor ihr steht der Lehrer in einer Allongeperücke; Magdalena in
einer Felsenhöhle sitzend, Kniestück; eine Alte vor ihrem Hause
eine Nelke in einen Topf pflanzend, Kniestück; ein Alter mit der
Holzkanne vor einem Hause sitzend; ein rauchender Krieger; ein
alter Gelehrter, die Feder schneidend; ein Kesselfiicker auf der
Dorfstrasse einen Kessel emporhebend, den eine junge Frau ihm
gebracht hat u. s. w.; der Künstler eine Dame malend; der Kenner
beim Künstler, vor der Staffelei sitzend; der Tuchhändler hinter
einem Tische sitzend, Kniestüek; und die Muse der Dichtkunst
vor einer reichen Landschaft sitzend (Nr. 1740-1753); ebendort
eine Kopie nach dem Meister, eine Dame und ein Papagei, Knie-
stück (Nr. 1754); im Museum zu Berlin von ihm das kleine Brust-
bild eines jungen Mannes, vielleicht Selbstbildnis des Künstlers;
und eine junge Dame vor dem Spiegel stehend, mit der Toilette
beschäftigt, hinter ihr die Zofe, eine Mohrin, im Nebengemach ein
junger Mann (Nr. 834 und 838); in der kaiserlichen Galerie zu
Wien: ein Kavalier im Verkaufsladen mit der Verkäuferin
scherzend, im Hintergrunde ein alter Mann am Kamin; eine
leidende junge Frau, vor dem Bett sitzend, lässt sich von dem
bei ihr stehenden Arzte den Puls fühlen; und das Bildnis eines
vornehmen Mannes, am Schreibtisch sitzend, Kniestiick in kleinem
Massstabe (Nr. 1017-1019). In der Pinakothek zu München ist
Fr. v. Mieris mit 15 Bildern vertreten: rauchende Soldaten, Trom-
peter, Trommler, die vornehme Dame beim Austernfrühstück, bei
der Toilette u. s. w., ein Offizier im Gasthaus eingeschlafen, wird
vom Wirt bestohlen u. a., alles mit feinster Charakteristik dar-
gestellt und mit bewundernswerter Vollendung gemalt (Nr. 409 -423);
im Museum zu Schwerin von ihm: ein kleines Brustbild des
Meisters, er hält in der Rechten einen grossen, gefüllten Römer;
das Bildnis der Gattin des Meisters Curma van der Cocq, Gegen-
stück zum vorigen; eine Dame am Klavier, Kniestück im kleinen
Format, sie steht und berührt mit der Linken die Tasten, vor ihr
ein Papagei, hinter dem Klavier ein Mann, der die Guitarre spielt,
durch die Thür tritt ein Knabe herein, der ein Glas Bier heran-
bringt; und Kandaules und Gyges, der letztere erblickt soeben
die s_ich entkleidende Gemahlin des Kandaules (Nr. 664-667);
im Museum zu Braunschweig, angeblich von Fr. v. Mieris, die
sogen. Mutter Rembrandts (Nr. 317). Im Museum zu Hannover
wird dem Fr. v. Mieris ohne besonderen Grund das Bildnis Karls II.
von England, Kniestück im Harnisch, zugeschrieben; ebendort
von einem späteren Nachfolger des Meisters eine Maria Mag-
dalena in der Einöde vor einer Höhle sitzend, in kleinem
Format (Nrfi309 und 310); in der Kunsthalle zu Karlsruhe von
Fr. v. Mieris ein männliches Bildnis in Halbflgur; und ein Knabe