Leidener Schule
17. Jahrhunderts.
des
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Halbfigur, angeblich die Mutter des Künstlers, aber von anderen
dem Pieter van Anraadt zugeschrieben (Nr. 792, 792A und B);
in der kaiserlichen Galerie zu Wien die Spitzenklöpplerin in einem
Gemache, neben ihr steht ein Mann mit einem Weinglas in der
Hand (Nr. 1010); in der Pinakothek zu München das Dreikönigs-
fest, in nahezu halblebensgrossen Figuren (Nr. 424); und eine
Köchin in der Speisekammer (Nr. 425); im Museum zu Schwerin
das Scherflein der armen Witwe im Gotteskasten, dieselbe kniet
neben dem Kasten, neben ihr steht ihr Knabe, links im Vorder-
grunde sitzt ein Mann, der mit dem Kirchendiener redet, im
Mittelgrunde steht Christus mit den Schriftgelehrten, im Hinter-
grunde der Hohepriester (Nr. 656); im Museum zu Kassel: die
Geßügelhändlerin, vor einem Häuschen an der Strasse sitzend, vor
ihr eine Magd, die einen gerupften Hahn gekauft hat; eine junge
Frau auf einer Steinbank vor einem Hause sitzend, einem Jungen
ein Geldstück in den Hut werfend, vor ihr ein Schosshündchen;
und eine junge Dame in einem Zimmer, die Laute stimmend,
hinter ihr ein braungelockter Herr, ein Weinglas in der Hand,
links von der Dame ein Bologneserhündchen (Nr. 272-274); im
Museum zu Braunschweig die Bierschenkin (Nr. 315). Das
Rudoliinum in Prag hat von G. Metsu die Fischhändlerin, ein
junges kräftiges Weib, einer Alten ein Stück Lachs verkaufend,
links neben der Thür hängen Heringe auf einer Schnur u. s. w.
(Nr. 463); im Museum zu Stuttgart von ihm das Bildnis einer
jungen Frau (Nr. 329); in der Kunsthalle zu Karlsruhe ein
eleganter Kavalier am Wirtshaustische sitzend, will seiner Dame
noch mehr Wein einschenken, dahinter kommt ein Mädchen die
Treppe herunter, im Hintergrunde ein Pärchen beim Mahle (Nr. 261);
in der Czerninschen Galerie zu Wien ein Raucher (Nr. 74); in
der Schönbornschen Galerie daselbst die belauschte Briefschreiberin
(Nr. 43); im Museum zu Gotha ein Arzt in einem Bogenfenster
sitzend, ein Buch auf den Knieen (Nr. 253); in der Sammlung zu
Lützschena eine in Ohnmacht gesunkene Frau (Nr. 102). Frans
van Mieris d. ÄZL, geboren zu Leiden 1635, gestorben daselbst 1681,
Schüler des Glasmalers Abrah. Torenvliet und des Gerard Dou,
thätig in Leiden, malt sowohl Darstellungen aus dem Leben der
höheren Stände als auch aus dem bürgerlichen Leben; er ist be-
sonders meisterhaft in der Wiedergabe kostbarer Stoffe und
schimmernder Seidenzeuge. In der Dresdener Galerie befinden
sich von ihm: ein Krieger, Halbügur von vorn; eine junge Frau
in hellviolettem Seidenkleide bei der Toilette, auf ihrem Schosse
ein Hündchen, im Hintergrunde die Magd; eine junge Schöne
in rötlich-grauem Seidenkleide erhält von einer Kupplerin einen
Brief, hinter ihr sitzt ein Hündchen; eine Dame die Laute spielend,