Leidener Schule des 17. Jahrhunderts. 513
Dirne zudringend, während ihm eine Alte die Börse aus der Tasche
zieht und eine Magd ihm den Hut abnimmt, rechts ein lustiger
Fiedler mit den Zügen Jan Steens (Nr. 795, 795B und C); in der
kaiserlichen Galerie zu Wien eine liederliche Gesellschaft, ein
junger Mann in einer Stube bei einer Dirne sitzend, hinter ihm
eine Alte, hinter dem Mädchen ein Violinspieler, links eine Frau,
die eingeschlafen ist, neben ihr ein kleiner Knabe, der eine Pfeife
zu rauchen versucht u. s. w.; einem zur Thür hereinkommenden
Schwein sind Rosen vorgeworfen, inmitten der tollen und ver-
schwenderischen Wirtschaft steht ein gebeugter alter Mann, ein
Buch in den Händen, auf seiner Schulter sitzt eine Ente; und
eine Banernhochzeit in der festlich geschmückten Stube, man ist
im Begriff das Brautpaar in das Schlafgemach zu geleiten (Nr. 1268
und 1269). Die Pinakothek in München besitzt von Jan Steen
eine Schlägerei zwischen Kartenspielern; und der Arzt bei einer
jungen Dame, die vor Liebe krank ist, weiter zurück ein junger
Mann, der sich mit der Magd unterhält (Nr. 391 und 392); im
Museum zu Schwerin die Liebeskranke, ein junges Fräulein
müde auf einem Stuhl sitzend, links der Arzt mit der Mutter der
Kranken im Gespräch, und ein kleiner Junge, auf der Hausdiele
ein junger Herr, der der Magd einen Brief überreicht; und ein
nur unsicher für Jan Steen in Anspruch zu nehmendes Bild, ein
alter trinkender Mann in der Schenke, weiter zurück der Wirt
und die Wirtin u. s. w. (Nr. 974 und 975); im Museum zu Kassel
das Bohnenfest, eine Gesellschaft um einen Tisch sitzend und
stehend, den Mittelpunkt bildet ein kleiner Knabe, als Bohnen-
könig, den seine Grossmutter aus einem Glase trinken lässt, da-
hinter zwei ältere Brüder, der eine im Frauenkleid, am Tische
sitzend die Mutter, schon etwas angeheitert, rechts von ihr ein
Mann, der den Rommelpot bearbeitet, mit den Zügen des Jan
Steen u. s. w.; und eine muntere Gesellschaft von Männern und
Frauen um einen gedeckten Tisch sitzend, allerdings zweifelhaft
in der Bezeichnung (Nr. 269 und 270); im Museum zu Braun-
schweig die Eheverschreibung; und eine lustige Gesellschaft
(Nr. 313 und 314); im Museum zu Köln die Verspottung einer
Betrunkenen, mehrere Knaben im Begriff eine auf der Strasse
bewusstlos hingesunkene Frau in eine Schiebkarre zu heben, dabei
Zuschauer (Nr. 654e). In der Galerie zu Augsburg der gekrönte
Dorfpoet, ein Alter in lustiger Gesellschaft zu Tische sitzend, mit,
einem Blatterkranz auf dem kahlen Scheitel (Nr- 120); im Rudol-
finum zu Prag die Serenade vor einem Hause, vor der Thür
eine singende und Guitarre spielende Dame, hinter ihr ein junger
Mann, der die Flöte bläst, und ein Vermummter, auf dessen Hute
eine Ratte sitzt, rechts ein Mann den Schnurrbass geigend, angeblich
Ehe, Cicerone. IV. 33