Venezianische
Schule,
Jahrhundert.
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Säule gebunden und von Pfeilen durchbohrt (Nr. 37). Eine Madonna
des Basaiti in der Pinakothek in München zeigt einen trockenen
und etwas bäurischen Ausdruck, ist aber vortrefflich in der Öl-
malerei und reizvoll in der Behandlung der Landschaft (Nr. 1031);
es ist ein Jugendwerk des Meisters, ebenso die claselbst beiindliche
Kreuzabnahme (Nr. l 032), wieder mit schöner Landschaft ausgestattet.
Eine Marie. mit dem Kinde, welches einen Stieglitz an einem Faden
hält, mit der Aussicht auf ein fernes Schneegebirge befindet sich
im Stadtmuseum zu Königsberg (Nr. 44). Das Museum in
Stuttgart besitzt von ihm eine Madonna mit dem Kinde (Nr. 25);
eine zweite Madonna mit dem Kinde (Nr. 46), deren Bezeichnung
zweifelhaft ist, und eine Madonna mit dem Kinde, welche eine
Beteude segnet (Nr. 57). In der Harrachschen Galerie in Wien
von demselben eine Madonna, das Christkind haltend, welches die
Rechte an den Mund legt, in einer Landschaft mit Felsen und
einem Fluss (Nr. 370). Vincenzio di Biagi0, genannt Oatena, aus
Treviso, gestorben 1531, war am bedeutendsten als Bildnismaler
und lehnte sich bei diesen Werken an Giorgione an; sonst zeigt
Sich bei ihm eine gewisse Leerheit der Formen und überhaupt der
hlangel an Originalität. Eine heilige Familie von ihm befindet
Sich in der Galerie in Dresden (Nr. 65), eigentlich eine heilige
Anna selbdritt mit Joseph, unten zwei Rebhühner und ein weisses
Hündchen; ebendort eine Kopie nach seinem Bilde in der Galerie
Querini-Stampaglia zu Venedig, die Halbfigur einer Judith mit dem
Haupt des Holofernes (Nr. 65 H). Die kaiserliche Galerie in Wien
hat von ihm eine thronende Maria mit dem Jesuskinde, zur Seite
der heilige Georg und der heilige Andreas, in nahezu lebensgrossen
Figuren (Nr.150), und das bartlose Bildnis eines Domherrn auf
grauem Hintergrunde, aus der mittleren Zeit desMeisters (Nr. 151);
m! Museum zu Berlin eine Maria, das auf ihrem Schosse schla-
fende Kind verehrend, links Joseph und Johannes der Täufer,
rechts Antonius von Padua, den Stifter empfehlend, und Katharina,
auf dunklem Grunde (Nr. 19); dann das Bildnis des Grafen Raimund
Fugger im dunklen seidenen Wams mit Samtschaube und schwar-
zem Barett, auf grauem Grund (Nr. 32). Zu den Nachfolgern des
Bellini, aus dem Hinterlande Venedigs gehürtigf gehört Aiidyea
Previtali aus Bergamo, auch Andreas Bergomcnsis genannt, geboren
1470 oder 1480, gestorben nach 1525, und vermutlich mit dem sich
Andrea Cordeliaghi zeichnenden Künstler identisch. Seine kleinen
Bilder namentlich machen in ihrer hellen Färbung und den lieb-
lichen Gestalten einen erfreulichen Eindruck. Eine Maria mit dem
Rinde und dem Johanneknaben, als Kniestück, im Hintergrunds
eme üppige Parklandschaft, befindet sich in der Galerie zu Dres-
den (Nr. 60); im Museum zu Berlin ebenfalls eine Maria mit dem