Schule
Amsterdamer
des
17. Jahrhunderts.
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Borssom, geboren 1629 oder 1630 in Amsterdam, gestorben da-
selbst 1677, beeinflusst von Rembrandt, thätig in Amsterdam, ist
im Museum zu Leipzig durch einen Fluss im Mondschein ver-
treten, derselbe ist von Segelbooten belebt, im Hintergründe eine
Stadt (Nr. 589). Jacob Esselens, geboren um 1628, thätig zu
Amsterdam, wo er 1674 noch ansässig war, ist Historien- und
Landschaftsmaler. Das Museum in Leipzig hat von ihm einen
Strand mit Fischerbooten, Fischern und einer Fische ausbietenden
Frau (Nr. 568); im Museum zu Braunschweig vielleicht von
demselben, eine Gebirgslandschaft mit einer badenden Nymphe und
Satyrn (Nr. 198). Adziaen Ocker wird noch 1668 in Amsterdam
genannt, er folgte der Richtung des Ad. Pijnacker. In der Galerie
zu Oldenburg von ihm: das Thal bei Tivoli gegen Sonnenunter-
gang mit den Cascatellen; Ansicht der Ruinen der Thermen des
Diokletian in der Villa Negroni bei Sonnenuntergang; und eine
italienische Landschaft (Nr. 230-232). Von Jan mm Bent, ge-
storben 1690, hat das Museum in Braunschweig eine Land-
schaft mit Vieh (Nr. 379). Paulus Potter, geboren 1625 zu Enk-
huizen, gestorben zu Amsterdam 1654, Schüler seines Vaters Pieter
in Amsterdam und des Jacob de Wet zu Haarlem, thätig zu Delft
und Amsterdam, malt Landschaften mit hervorragender Tierstatfage.
Seine Landschaften zeigen einen schlicht nordischen Charakter,
das Vieh ist von ihm in vollendeter Naturnachahmung dargestellt.
In der Galerie zu Dresden von ihm ein Rinderhirt mit seiner
Herde, vorn ein alter Weidenbaum, von 1652; eine ruhende Herde,
in einer Dünenlandschaft (Nr. 1629 und 1630); ebendort eine Kopie
nach dem Original in der Berliner Galerie, Jäger und Hunde im
Waldpark, vielleicht sind die Tiere von Adr. van de Velde
(Nr. 1631); im Museum zu Berlin das oben erwähnte Original,
Aufbruch zur Jagd im Bosch beim Haag, im Mittelgrunde eine
fürstliche Equipage von Schimmeln gezogen (Nr. 872A); in der
kaiserlichen Galerie zu Wien zwei Kopien nach P. Potter: eine
Kuhherde mit dem Hirten; und weidende Tiere, Gegenstück zum
vorigen (Nr. 1118 und 1119); in der Pinakothek in München
eine Landschaft mit Rindern, die vielleicht falsch bezeichnet ist
(Nr. 471), und eine Landschaft mit Vieh und Figuren, welche
letzteren den Meister nicht verraten (Nr. 472); im Museum zu
Schwerin von ihm: ein Mädchen, eine Kuh melkend, neben ihr
ein junger Bauer und ein älterer Bauer, ausserdem noch Kühe,
ein Schaf, ein Pferd u. a., von 1648; Kühe und Schafe auf der
Weide; ein Pferd auf der Weide; die Kopie des Pferdes auf der
Weide, Gegenstück zum vorigen; ein junger Reiter, abgestiegen,
vor einem Wirtshaus, die Wirtin und anscheinend der Hausknecht,
von 1650; und ein Pferdeschuppen mit Pferden, vor dem Stalle