des
Amsterdamer Schule
17. Jahrhunderts.
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ilSimon de Vlieger, geboren um 1601 zu Rotterdam, gestorben
zu Weesp 1659, angeblich Schüler des älteren Willem van de
Velde, thatig zu Rotterdam, Delft, Amsterdam und Weesp, ist ein
Marinemaler ersten Ranges. Er malt Strand- und Hafenbilder mit
meisterhafter Luftperspektive. Die Dresdener Galerie hat von
ihm einen Seesturm an felsiger Küste, vorn sinkt ein Schiii", die
Mannschaft fährt in einem Boote davon, ein zweites Schilf steuert
mit gekappten Masten (Nr. 1549); ein zweites Bild ebendort, der
Eislauf, mit de Vlieger bezeichnet, ist vermutlich nicht von ihm
(Nr. 1550). Im Berliner Museum von S. de Vlieger eine leicht
bewegte See mit Booten (Nr. 934); in der kaiserlichen Galerie zu
Wien eines der schönsten Bilder des Meisters, ruhige See von
reichbemannten Schiffen und Booten belebt (Nr. 1368); in der
Pinakothek zu München von ihm zwei Seestücke (Nr. 607 und
608); im Museum zu Schwerin eine ruhige See mit Schiffen, vorn
ein kleines, untergegangenes Schiff; bewegte See mit grossen stark
bemannten Kriegssehiffen und Kauffahrteischißen; und stille See
mit Flussfahrzeugen und einem von Offizieren besetzten Boot
(Nr. 1084-1086); im Museum zu Hannover eine bewegte See
mit Fischerbooten und einer Brigg; und eine holländische Küste
mit Fischerbooten (Nr. 582 und 583). Die Galerie in Augsburg
besitzt von S. de Vlieger eine Küste mit ruhigem Meer, Fischer-
hütten auf einer Anhöhe und Statfage (Nr. 564); und eine stark
bewegte See mit Fischerbooten, Schaluppen und hinten einem mit
den Wogen kämpfenden Kriegsschiff (Nr. 610); in der Czerninschen
Galerie zu Wien ein Seesturm (Nr. 108); im Städelsohen Institut
zuFrankfurt a. M. ein Seestück, vorn ein Fischerboot und eine
Fregatte (Nr. 243); im Museum zu Leipzig eine bewegte See, im
Mittelgrunde ein Segelboot, vorn ein kleines Boot, in der Ferne
grössere Schiffe (Nr. 656); im Museum zu Gotha eine bewegte
See mit Schiffen bei hellem Wetter (Nr. 276); im Stadtmuseum
zu Königsberg eine ruhige See mit vielen Fahrzeugen (Nr. 144);
in der Kunstsammlung zu Basel eine Marine (Nr. 148). Aart van
der Neer, geboren 1603 zu Amsterdam, gestorben 1677, thätig zu
Amsterdam seit etwa 1640, zeigt im allgemeinen den Einfluss
Rembrandts durch den poetischen Reiz, den seine Landschaften
ausüben. Er malt einen einsamen Kanal, eine Gegend von Mond-
licht übergossen, dann aber auch Feuersbrünste und Winterland-
schaften bei Tagesbeleuchtung. In der Galerie zu Dresden be.
finden sich von ihm: Mondschein am Fluss vor der Stadt, mit
Staiiage; Abend am Flusse in der Stadt, am Himmel glänzt noch
der Rest des scheidenden Sonnenlichtes, zugleich steht der Mond
über den Dächern, Gegenstück zum vorigen; ein Kanal im Dorfe
bei Tagesbeleuchtung; und ein Dorfbrand am Flusse (N13 1552