des
Amsterdamer Schule
17. Jahrhunderts.
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Meisters; und die Baderstube, der Bader operiert den Fuss eines
Burschen, der von hinten durch einen Buben bestohlen wird u. s. w.
(Nr. 285 und 286); im Museum zu Leipzig eine fröhliche Gesell-
schaft, Herren und, Damen beim Schmause, vorn ein Musikant
(Nr. 560). Johannes Lingelbach, geboren 1623 zu Frankfurt a. M.,
gestorben 1674 zu Amsterdam, gebildet unter dem Einflusse des
Ph. NVouwerman, sowie auf einer Reise durch Frankreich und
Italien, seit 1650 in Amsterdam. Er malte Landschaften, Menschen
und Tiere, auch Seestücke in Heissiger Ausführung und in einem
kühlen, grauen Ton, staffierte auch gelegentlich die Landschaften
anderer. In der Galerie zu Dresden von ihm: ein Seehafen mit
einem reich belebten Strand und grossen Schiffen; und Landvolk
an einem Wege, auf der Anhöhe ein pdügender Bauer (Nr. 1627
und 1628); in der kaiserlichen Galerie zu Wien ein Seehafen von
Gebirgen eingeschlossen, ein Landungsplatz, Sklaven in Ketten,
vornehme Kaufherren und Waren, auf der See eine grosse Galeere
und andere Schiffe; und Bauern im Gespräch, in einer ebenen mit
Buschwerk bewachsenen Gegend (Nr. 977 und 978); im Museum
zu Schwerin: eine Heuernte, ein Wagen, der mit Heu beladen
wird, Bauern und Bäuerinnen, welche das Heu zusammenbringen,
im Hintergrund Falkenjäger; eine Rast in der Campagna, ein
Karren mit abgeschirrten Pferden, Bauern und Bäuerinnen; eine
Heuernte, ein mit Heu beladener Karren, ruhende Bauern, ein
Kahn mit Anglern; zwei genuesische Seehäfen, Gegenstiicke, mit
Schiffen und belebtem Strande, vielleicht Kopien von geringer
Hand; und ihm vermutungsweise zugeschrieben: das Bildnis der
Königin Christine von Schweden in ganzer Figur, im Hintergrunde
die Stadt Rom, und das Reiterbild des Königs Karl X. von
Schweden, als Gegenstück zum vorigen (Nr. 602-608). Im Museum
zu Kassel ist Joh. Lingelbach durch Landleute bei der Ernte
vertreten, im Vordergrunde ein Wagen, Bauern und Bäuerinnen,
welche das Getreide zusammenbringen oder ausruhen (Nr. 337);
im Museum zu Braunschweig von ihm ein Seegefecht zwischen
Christen und Türken (Nr. 368); im Museum zu Hannover:
Bauern in Unterhaltung mit einem Jäger; der Hafen von Livorno,
rechts die Statue Ferdinands 1., an deren Fusse Matrosen und
Galeerensträiiinge plaudern; und eine Landschaft mit einem
ruhenden Jäger (Nr. 278-280); in der Galerie zu Augsburg der
Hafen von Livorno bei ruhiger See und Abendbeleuchtung, mit
Schiffen und Booten, Reisenden am Strande u. s. W. (Nr. 109); im
Rudolünum zu Prag ein Jagdzug vor einer Osteria, eine Magd,
die VVein bringt, in einer Laube drei llIänner beim WVein (Nr. 437);
in der Kunsthalle zu Karlsruhe der öffentliche Platz einer
italienischen Stadt mit derBude eines Marktschreiers u.s.w. (Nr.316);