S chul e
Amsterdamer
des
Jahrhunderts.
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Bildnis eines Mannes, Kniestück in Lebensgrösse, und als Gegen-
stück das Bildnis einer Frau mit Handschuhen in der Hand (Nr. 386
und 387); in der Stadelschen Galerie zu Frankfurt a. M. das
Bildnis eines Gelehrten, angeblich des Historikers Olfert Dapper,
sitzende Knietigur (Nr. 188); im Museum zu Leipzig eine Frau
einen Hund säubernd, dabei ein Knabe (Nr. 328); in der Galerie
zu Oldenburg der Satyr, welcher den Tisch des Bauern verlässt,
weil er warm und kalt bläst, nach der Aesopischen Fabel (Nr. 201);
in der Sammlung zu Lützschena Jakob vor Laban und seinen
Töchtern (Nr. 161); in der Sammlung der Kunstfreunde zu Bremen
Boas und Ruth in der Landschaft, im Vordergrunde ein essender
Mann und Schuitter, weiter zurück eine Ahrenleserin und ein die
Sichel schwingender Mann, Boas stehend, deutet auf die vor ihm
knieende Ruth u. s. w., bezeichnet 1651; und Simson und Delila,
der Held liegt schlafend im Schosse der sitzenden Delila, die drei
gewappnete Krieger herbeiruft, hinter ihr steht die grinsende alte
Dienerin, von 1668 (Nr. 37 und 38).
Jan Bapt-ista Weenix der Altere, geboren 1621 zu Amsterdam,
gestorben angeblich 1660 auf dem Gute Ter Mey bei Utrecht,
Schüler des Jan Micker, dann namentlich des Abraham Bloemaert
zu Utrecht und des Claas ltlolijaert zu Amsterdam, nach einem
Aufenthalte in Italien kurze Zeit in Amsterdam, dann in Utrecht
thätig. In der Galerie zu Dresden von ihm die Begegnung
Jakobs und Esaus, hinter dem einen sein Gefolge zu Bosse, hinter
dem anderen seine Frauen und Kinder; und ein Hühnerhof unter
Ruinen (Nr. 1619 und 1620); ebendort vielleicht von ihm eine
Campagnalandschaft, Rinder und Menschen auf kahlem zer-
schnittenen Erdreich (Nr. 1621); im Museum zu Berlin von ihm
Erminia, bei einer Hirtenfamilie um Aufnahme bittend, Erminia ist
im Stahlpanzer und führt ihr Pferd hinter sich, links Schafe und
Ausblick in eine bergige Landschaft (Nr. 867), die Figuren sind
wohl grösstenteils Bildnisse; in der Pinakothek zu München zwei
Bilder aus dem italienischen Volksleben (Nr. 633 und 634); im
Museum zu Schwerin: eine junge Bäuerin in der Küche um-
geben von Vorräten und Geschirr, daneben ein Kater einen Hund
anfauchend; ein Küchenstück mit totem Geflügel und einer
naschenden Katze; Hirtenleben in der Campagna, eine junge
chlafende Hirtin, über welche sich ein alter Hirt beugt, daneben
Vieh, im Hintergründe eine Tempelruine; und eine lustige Ge-
sellschaft am Meeresstrande, ein Liebespaar in vornehmer Kleidung;
daneben eine Frau und ein schiessender Mann, an einem Tische
rauchende Männer, zwei heransprengende Reiter, dahinter gross-
artige Architektur im Charakter des Aufgangs zum Kapitol
(Nr. 1103-1106); im Museum zu Kassel eine italienische Land-