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Holland.
Besuch in der Residenz, eine Karosse und drei Reitpferde vor dem
Portal eines Schlosses haltend und Figurenstadage (Nr. 258 u. 408);
in der Kunsthalle zu Karlsruhe der Damplatz zu Amsterdam
mit dem ehemaligen Rathaus (Nr. 341); in der Gzerninscheu Galerie
zu Wien die Ansicht des Parlamentsgebäudes samt Weiher im
Haag, mit einer Jagdgesellschaft zu Pferde (Nr. 195); im Ferdi-
nandeum" zu Innsbruck ein Mädchen und ein junger Mann
Karten spielend, mit zwei Zuschauern an einem Tische (Nr. 616);
im Städelschen Institut zu Frankfurt a. M. die Börse zu Amster-
dam, und das Stadthaus daselbst (Nr. 278 und 279); dann ein Motiv
aus Amsterdam mit dem Ausblick auf die beiden Synagogen
(Nr. 280); im Museum zu Gotha die Wage in Haarlem, auf dem
Wasser liegen zwei Boote (Nr. 141); in der Sammlung zu Lütz-
schena der Marktplatz von Haarlem (Nr. 276). Willcm Frederik
ran Roije, geboren angeblich zu Haarlem 1654, gestorben in
Berlin 1723, war ein Schüler des Melchior d'Hondecoeter; er ist
Stilllebenmaler. Im Museum zu Schwerin von ihm Gartenfrüchte
zum Nachtisch (Nr. 898); im Museum zu Braunschweig eine
Jagdbeute, Hase, Geilügel u. s. w. nebst dem Jäger mit seinem
Hunde (Nr. 443); im Museum zu Darmstadt (unter der Bezeich-
nung Willem van Reydn) eine Henne, die ihre Küchlein gegen
den Angriff eines Raubvogels zu schützen sucht, lebensgross; und
ein Hahn mit zwei Hennen, am Fusse eines Baumstammes, Gegen-
stück zum vorigen (Nr, 437 und 438). Isaak vom Niklcelen, tritt
1660 in die Gilde zu Haarlem ein, gestorben daselbst1703, wahr-
scheinlich Schüler seines Vaters, ist Architekturmaler. Im Museum
zu Hannover von ihm das Innere von St. Bavo in Haarlem mit
Figuren; und Blick in den Chor von St. Bavo mit einem Herrn
und einer Dame als Staffage (Nr. 364 und 365); im Museum zu
Darmstadt das Innere einer gotischen Kirche (Nr. 432); im
Museum zu Gotha das Innere der Kirche St. Bavo in Haarlem
(Nr. 149); im Museum zu Braunschweig das Innere der neuen
Kirche zu. Delft, und die innere Ansicht einer gotischen Kirche
(Nr. 428 und 429). Von Vigor Heda aus Furnes, 1660-1708, hat
die Ozerninsche Galerie in WUen ein Frühstück (Nr. 215).
Amsterdamer Schule. Schon durch die grosse Anzahl
der in ihr wirkenden Meister und der von denselben geschaffenen
Malwerke ist die Amsterdamer Schule die bedeutendste holländische,
zugleich aber gehört ihr der geniale Meister Rembrandt an, der
überhaupt an der Spitze der holländischen Malerei steht, wie
Rubens an der Spitze der vlämischen. Rembrandt muss unter die
grössten Maler aller Zeiten gerechnet werden, denn er hat eine
eigene Welt entdeckt, in der er seine Schöpferkraft beweist. Sein
Ideal ist Farbe und Beleuchtung, er braucht nicht die plastische