Volltext: Malerei (Bd. 4)

zu Innsbruck das Innere der St. Gunerakirche zu Renen (Nr. 679); 
im Museum zu Braunschweig das Innere der St. Marienkirche 
zu Utrecht (Nr. 4-24). Dirk van Dclen, geboren zu Heusden um 
1605, gestorben zu Arnemuyden 1671, soll ein Schüler des Frans 
Hals gewesen sein und hat wahrscheinlich Italien besucht. Er 
malt lnnenansichten, grosse Prachtbauten und Weite Hallen, in 
Verbindung mit Gärten und Parkanlagen, meist im Barockstil. 
Die Figuren in seinen Bildern malten Dirk Hals, Codde und 
andere. In der kaiserlichen Galerie in Wien von ihm ein grosses 
Gartenpalais im Barockstil eine vornehme Gesellschaft von Herren 
und Damen belebt alle Räume, es ist ein Hauptbild des Meisters; 
und eine Säulenhalle mit Kreuzgewölben, mit Aussicht auf einen 
Garten, ganz ohne Staffage (Nr. 777 und 778); im Museum zu 
Braunschweig das Innere einer gotischen Kirche; und der Hof 
eines Lustschlosses mit einer Gesellschaft (Nr. 425 und 426); in 
der Galerie zu Augsburg die Ansicht dcr St. Peterskirche in Rom, 
noch ehe die Kolonnaden des grossen Platzes erbaut waren, durch 
die Menge bewegt sich vom Obelisken aus eine Prozession (Nr. 513); 
in der Harrachschen Galerie zu Wien die Vorhalle einer gotischen 
Kirche mit Figurenstaffage; und das Innere eines Saales, Herzog 
Alba thronend, vor ihm die allegorischen Figuren der Provinzen 
knieend, im Hintergrunds ein Schafott, wo soeben eine Hinrichtung 
vollzogen wird (Nr. 371 und 872); in der Sammlung zu Lütz- 
schena das Innere einer Kirche (Nr. 116). Angeblich von Jan 
Bolongier, der seit 1623 der Haarlcmer Gilde angehörte und noch 
1642 daselbst lebte, besitzt die Galerie in Dresden ein Glas mit 
Blumen in einer Nische (Nr. 1377). Gewit Adriaewsz Berkkryde 
geboren zu Haarlem 1638, gestorben daselbst 1698, Schüler des 
Frans Hals und wohl auch seines älteren Bruders Job, thätig zu 
Haarlem und wohl auch einige Zeit zu Heidelberg. ist vorzugs- 
weise Architekturmaler. In der Dresdener Galerie befinden sich 
von ihm: Ansicht des "Dem" zu Amsterdam mit reichem Leben 
auf dem Platze vor dem Rathause; der Ritt zur Jagd, in sonniger 
Landschaft, wohl aus späterer Zeit; und der Pferdemarkt, in einer 
Strasse mit einem bunten Treiben von Menschen und Pferden 
(Nr. 1521-1523); im Museum zu Schwerin: eine zweite Ansicht 
des Damplatzes in Amsterdam, wieder mit reicher Staffage; das 
van Campensche Rathaus in Amsterdam, der Platz vor demselben 
mit vielem Verkehr belebt; eine Strassenansicht aus Bonn, im 
Vordergrunde ein von zwei Ochsen und einem Schimmel gezogenes 
Gefährt u. a.; und eine Strassenansicht aus Köln mit der St. Apostel- 
kirche, vorn wieder ein Ochsenwagen (Nr. 62-65); im Museum zu 
Breslau eine Jagdgesellschaft im Park, vor einer triumphbogen- 
artigen Architektur beim Mahle sitzend, daneben die Pferde; und ein
	        
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