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Italien.
durch drei Rundbogen zwischen zwei Palästen, von denen Zuschauer
herabsehen, erblickt man fernere Strassen und Paläste am Wasser
(Nr. 52). In der kaiserlichen Galerie in Wien von Antonello der
Leichnam Christi in sitzender Stellung von drei Engeln über dem
offenen Grabe gehalten, im Hintergründe Landschaft und Luft mit
leichten "Wölkchen (Nr. 15). Das Museum in Berlin hat von ihm:
der heilige Sebastian von Pfeilen durchbohrt, im Hintergründe
Himmel (Nr. 8); eine Maria mit dem nackten Kinde, das auf einer
Brüstung vor ihr steht, im Hintergrunds Landschaft (Nr. 13); das
Bildnis eines bartlosen jungen Mannes, in schwarzem, pelzgefütter-
tem Gewande und schwarzer Mütze (Nr. 18); das Bildnis eines
jungen Mannes, in rotem, pelzgefüttertem Mantel und violetter
Mütze auf dunklem Grunde (Nr. 18A); und das Bildnis eines jungen
Mannes in roter Schaube und schwarzem Untergewand, auf schwarz-
lichem Grunde (Nr. 25). Im Städelschen Institut zu Frank-
furt a. M. von ihm der heilige Sebastian als Brustbild (Nr. 32).
Jacopo Bellini und seine Söhne Gentilc und Gizwanni kamen in
Padua in Berührung mit Donatello und vor allem mit Mantegna;
der Einfluss, den Antonello da Messina auf die Söhne später in
Venedig übte, ist schon oben erwähnt. Gentile Bellmi, geboren
um 1427, gestorben 1507, hat in seiner Jugend in Tempera, im
Alter in Öl gemalt, in kräftiger Färbung seiner figurenreichen,
aber nicht sehr charakteristischen Darstellungen. Eine Maria mit
dem Kinde und den Brustbildern des Stifterpaares unten, auf Gold-
grund, in der Berliner Galerie (Nr. 1180), stammt aus der frühesten
Zeit des Gentile und ist noch in Tempera gemalt. Ein tüchtiges
Bildnis eines jungen Mannes mit rotblonder Perücke in der Pina-
kothek in München (Nr. 1080) wird demselben Meister zu-
geschrieben, ebenso der Kopf einer Madonna aus einerVerkündigung
in der Sammlung des Kunstvereins in Bremen (Nr. 16), in Öl
gemalt. Giovanni Bellint, geboren um 1428, gestorben 1516, geht
mehr als Gentile auf die Charakteristik des einzelnen und auf
vollendete koloristische Wirkung aus und zeigt in einer Reihe von
Bildern den stärksten Einfluss seines Schwagers Mantegna. Gio-
vanni hat einen oft wiederholten edlen Madonnentypus ausgebildet
und erreicht in der Landschaft damals in Italien einzig dastehende
stimmungsvolle Beleuchtungseffekte. Die kaiserliche Galerie in
Wien besitzt von ihm: die Darstellung Christi im Tempel, in fünf
nahezu lebensgrossen Halbfiguren, auf dunklem Hintergrunds (Nr. 59);
eine junge fast ganz entkleidete Frau, auf einer Steinbank sitzend
und ihr Haar ordnend, als nahezu lebensgrosses Kniestück (Nr. 60);
das Bildnis eines Mannes, auf einem Hintergründe des blauen
Himmels, wahrscheinlich ein Selbstporträt des Meisters (Nr. 61);
dann ein Schulbild, die heilige Familie mit zwei Stiftern und ihren